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Landschaft Bauen und Gestalten 09|2014

zu haben. Natur und Grün in der Stadt erhöht die Lebensqualität um ein Vielfaches. Ich finde es sehr gut, dass Bun- desministerin Hendriks den urba- nen Naturschutz stärken möchte. Auch soll unter Federführung ihres Ministeriums ein Grünbuch „Grün in der Stadt“ erarbeitet werden, dies soll Mitte nächsten Jahres auf einem Bundeskongress vorgestellt werden. Natürlich werden weitere Bundesministerien, wie Gesund- heit, Familie, Landwirtschaft und Bildung, eingebunden. Das erfor- dert das umfassende Thema auch. Somit soll die öffentliche und wissenschaftliche Debatte über die Bedeutung von urbanem Grün in der integrierten Stadtentwicklung eingeleitet und unterstützt werden. Auch mögliche politische Schluss- folgerungen und Zielsetzungen sollen dort erörtert werden. Wie beurteilen Sie das Städte- bauförderungsprogramm der Bundesregierung gerade vor dem Hintergrund der Forderung nach mehr Grün im urbanen Umfeld? Nissen: Unsere Städtebauförde- rung finde ich sehr gut. Durch die Neustrukturierung der Bundesmi- nisterien nach der Bundestagswahl 2013 sind Umwelt und Bau nun in einem Ministerium vereint. Mit unserer neuen Bundesministerin Barbara Hendricks hat auch die Städtebauförderung endlich wieder neuen Schwung bekommen. Die schwarz-gelbe Regierung hatte die Mittel der Städtebauför- derung extrem gekürzt, das haben wir nun korrigiert. Insgesamt haben wir die Mittel von 455 auf insgesamt 700 Millionen Euro deutlich aufgestockt. Welche Verantwortung kann die Politik für die Begrünung in Städten übernehmen? Nissen: „Die Politik“ gibt es ja nicht. Es gibt die Bundes-, Landes- und Kommunale Ebene und es gibt auch zuerst einmal die Menschen, die dort leben. „Die Politik“ kann steuern und Strukturen schaffen, Rahmenbedingungen festlegen und Regelungen treffen, wenn nötig. Das geschieht beispielsweise durch Baurecht oder durch Umwelt- und Naturschutzauflagen. Darüber hin- aus können auch wichtige Impulse gesetzt werden, indem verschie- dene Akteure zusammengeholt werden. So wie beispielsweise das zu erarbeitende Grünbuch „Grün in der Stadt“. Auch durch Förderprogramme kann etwas bewegt werden. So wird seit Juni 2014 von der „Natur in der Stadt erfahren zu können ist so wichtig, gerade für Familien und Kinder, die es sich nicht leisten können, raus ins Grüne zu fahren. Deshalb ist es auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, Grün in der Nähe zu haben.“ Ulli Nissen LandschaftBauen&Gestalten09/2014 Interview | 13 Anzeige

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