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Landschaft Bauen und Gestalten 03|2015

16 | Aktuell LandschaftBauen&Gestalten03/2015 ein sog. „Öko-Konto“ (vgl. § 16 I BNatSchG § 135a II und III BauGB) vorhalten und auf diesem Wege öffentliches Grün als Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen den Vorhabenträgern bzw. den planenden Behörden anbieten.21 Dabei ist es sicherlich interessant zu wissen, dass es (jedenfalls rechtlich) nicht Sache des Verur- sachers eines Eingriffs, sondern der zuständigen Behörde ist, über Ort und Art des Ausgleichs zu entscheiden.22 Ergebnis Der Entwicklung, Aufwertung oder Herstellung grüner Infra- struktur innerhalb der Städte und Gemeinden durch die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen ist rechtlich möglich und vom Zweck sowohl des Bundesnatur­ schutzgesetzes wie auch des Baugesetzbuchs umfasst. Erhöhte Kosten für die Umsetzung im bebauten Bereich sind gegen diese Vorgehensweise im Einzelfall abzuwägen, stehen ihr jedoch nicht grundsätzlich entgegen und können mit fachlichen Argumen- ten gerechtfertigt werden. Mit einer entsprechenden Planung der Gemeinden und/ oder durch das Angebot eines Öko-Kontos ist auch die prakti- sche Umsetzung unkompliziert möglich. Freilich müssen die jeweiligen Maßnahmen unter fachlichen Gesichtspunkten geeignet sein, die konkreten Folgen des Eingriffs (außerhalb der Ortschaft) auszu- gleichen oder zu ersetzten. Dies ist zwar nicht ausgeschlossen, kann jedoch auf fachliche Probleme stoßen und muss im Einzelfall geprüft werden. Es wäre erfreu- lich, wenn die noch immer erwar- tete Bundeskompensationsverord- nung zu diesen Aspekten Stellung beziehen würde. Quellen: 1 Siehe zur Bedeutung der „Grü- nen Infrastruktur“: Europäische Kommission, Mitteilung an das Europäische Parlament, „Grüne Infrastruktur (GI) – Aufwertung des europäischen Naturkapitals“ vom 6.5.2013, COM(2013) 249 final; abrufbar unter: http://eur- lex.europa.eu/legal-content/DE/ TXT/?uri=CELEX:52013DC0249 (zuletzt besucht am 2.10.2014) 2 Lee/Roppel, Innovative Finanzie- rungsmöglichkeiten für öffentliches Grün, Studie im Auftrag des Bundes- verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. , 2014, S. 10. 3 Siehe beispielsweise: KfW Blitzbe- fragung Kommunen, 2. Halbjahr 2013, abrufbar unter: https:// www.kfw.de/KfW-Konzern/Service/ Download-Center/Konzernthemen- %28D%29/Research/Studien-und- Materialien/Blitzbefragung-Kommu- nen/ (zuletzt besucht: 1.10.2014) 4 Lee/Roppel, (Fn. 2) S. 8. 5 BVerwG, Urt. v. 23.11.2001, NuR 2002, 353. 6 Dazu: de Witt/Geismann, Die natur- schutzrechtliche Eingriffsregelung, 2011, Rn. 10. 7 Maaß/Schütte, in: Koch, Umwelt- recht, 4. Aufl. 2014, § 7, Rn. 55; Krautzberger/Wagner, in: Ernst/ Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger, BauGB Kommentar, EL 113 2014, § 1a Rn. 92 – 101; Krautzberger, ebd. § 200a, Rn. 1-13. 8 de Witt in: Hoppenberg/drs., Hand- buch des öffentlichen Baurechts, EL 29, Kapitel E, Rn. 818ff.; Erbguth/ Schlacke, Umweltrecht, 5. Aufl. 2014, § 10, Rn. 38f. 9 Schmidt/Kahl/Gärditz, Umweltrecht, 9. Aufl. 2014, § 10, Rn. 52 ff; 10 de Witt/Geismann (Fn. 6), Rn. 59ff. 11 Im Geltungsbereich eines B-Plans; im Innenbereich; im Geltungsbereich eines B-Plans der eine Planfeststel- lung ersetzt (§ 18 II 2 BNatSchG) oder im Außenbereich. 12 Zur Unterscheidung zwischen Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen: Schmidt/Kahl/Gärditz (Fn. 9) Rn. 41 m Nw. 13 de Witt (Fn. 8) Rn. 673. 14 BVerwG, Urt. v. 17.8.2004, NuR 2005, 177; de Witt/Geismann (Fn. 6) Rn. 32. 15 Siehe zur Abwägung zwischen Ausgleichsinteresse und Interesse des Vorhabenträgers: BVerwG U.v. 18.3.2009, NuR 2009, 41; dazu de Witt (Fn. 8) Rn. 674 ff.; Schmidt/ Kahl/Gärditz (Fn. 9) Rn. 44. 16 Dreier, in: Hoppenberg/de Witt (Fn. 8) Rn. 48. 17 Schmidt/Kahl/Gärditz (Fn. 9) Rn. 41. 18 BVerwG, Beschl. v. 7.7.2010, NuR 2010, 646. 19 Krautzberger (Fn. 7) Rn. 4ff. 20 Vgl. § 9 Abs. 1 Nr. 20, Nr. 10, Nr. 15, Nr. 16, Nr. 22, Nr. 23, Nr. 25 Dafür spricht auch § 9 Abs. 1a BauGB; zu alledem: de Witt (Fn. 8) Rn. 792 ff., 810ff. 21 de Witt (Fn. 8) Rn. 706; siehe zu § 135a Abs. 2 und 3 BauGB und zum Begriff „Öko-Konto“ im BauGB: Krautzberger (Fn. 7) § 135a, Rn. 10. 22 Schmidt/Kahl/Gärditz (Fn. 9) § 10 Rn. 41 m. Nw. Die Entwicklung, Aufwertung oder Herstellung grüner Infrastruktur innerhalb der Städte und Gemeinden durch die Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen ist rechtlich möglich – so Rechtsanwältin Maria Geismann. ÖKOLOGISCH & UMWELTSCHONEND ALGENFREI Natürliche Algenbekämpfung mit effektiven Klicktönen Anzeigen Plätschern im Garten www.santuro-mauern.de BauGB Kommentar, EL 1132014,

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