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Landschaft Bauen und Gestalten 03|2015

den, wir jedoch gleichzeitig mit mehr und heftigerem Starkregen rechnen müssen.“ Grün als Instrument der Stadtklimatologie Dass sich die Situation im urba- nen Umfeld verschärfen wird, bestätigte auch Astrid Mahnke, Teamleiterin für Klimaschutz, Kli- maanpassung und Luftreinhaltung im Regionalverband Ruhr. „Zahl- reiche Messungen belegen, dass die Lufttemperaturen in den Innen- städten in der Metropole Ruhr um bis zu neun Grad Celsius höher liegen können als in den ländli- chen Außenbezirken. Wie sehr die Probleme in den einzelnen Städten auftreten werden, hängt jedoch sehr stark davon ab, ob und welche Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden.“ Es sei also nicht allein die Größe einer Stadt oder deren Einwohnerzahl für das Ausmaß der Erwärmung entscheidend. „Da der Klimawandel bereits stattfindet, müssen Maßnahmen zur Anpassung an die zu erwarten- den Folgen rechtzeitig umgesetzt werden. Eine zentrale Rolle in der Stadtklimatologie spielt hierbei die Begrünung.“ Dabei komme es auf individuelle Lösungen an. Je nach Bebauung könne es geboten sein, Bäume zu pflanzen, Dächer oder Fassaden zu begrünen. Ande- rerseits sei es aber auch wichtig, für einen uneingeschränkten Luft- austausch zu sorgen. Der Zustrom von Kaltluft aus dem Umland dürfe nicht durch Gebäude und auch nicht durch zu dichte Bepflanzung behindert werden. Es sei also wichtig, bei Begrü- nungsmaßnahmen die jewei- lige örtliche Lage sorgfältig zu berücksichtigen, betonte Mahnke. Innovative Konzepte seien gefragt – zum Beispiel zur Begrünung von Dächern, Fassaden und Hinterhö- fen, aber auch von Straßenbahn- gleisen und Haltestellen. „Begrünungsmaßnahmen wirken vor allem lokal und im nähe- ren Umfeld. Mikroklimatische Untersuchungen zeigen jedoch, dass sich mit einem Zusammen- spiel mehrerer Maßnahmen das Stadtklima verbessern lässt“, sagte Hans-Georg Dannert vom Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main. Er ist dort Klimaexperte und Leiter der Koordinierungsgruppe Klimawandel. „Bei Wärme­inseln kann Begrünung und Entsiegelung bezüglich der Anzahl heißer Tage eine Verbesserung von bis zu 50 Prozent bewirken.“ Dannert bezog sich hierbei auf eine gemeinsame Studie mit dem Deutschen Wet- terdienst (DWD). Es stelle sich jedoch die Frage, wie man die Umsetzung solcher Maßnahmen fördert. Strategien entwickeln Kleine, mittlere und große Städte stehen vor der Aufgabe, geeig- nete Strategien zu entwickeln. In Frankfurt gelten zum Beispiel auch Fassaden- und Dachbegrünung als Ausgleich bei Neu­bebauung. Mit dem städtischen Programm „Der geschenkte Baum“ würden zusätz- liche Anreize für eine Begrünung geschaffen. „Private Bauherren, Planer und Bürger werden dem- nächst mit einer Broschüre über das Thema Klimawandel und Umweltschutz informiert“, so Dannert. Allen Beteiligten müsse klar sein, dass Begrünung eine gute Investition ist. „Die Lebens- qualität steigt in jedem Fall – unabhängig davon, um wie viel Grad sich die Durchschnittstempe- ratur in den nächsten Jahrzehnten erhöht. Deswegen sprechen wir hier von einer ‚No-Regret‘-Maß- nahme“, betonte Dr. Köllner in der Abschlussdiskussion. Etwa 100 interessierte Zuhörer aus Kommunen, Städteplanung, Garten- und Landschaftsbau und Baumschulwirtschaft nahmen an der Veranstaltung teil. Peter Menke von der Stiftung DIE GRÜNE STADT zitierte Staats- sekretär Dr. Robert Kloos vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) sowie NRW-Umweltmi- nister Johannes Remmel, die beide schon bei der Eröffnungsfeier der IPM die Integrierte grüne Stadt- entwicklung als Zukunftsthema bewertet hatten. Am 10. und 11. Juni 2015 werde es einen Bun- deskongress „Grün in der Stadt“ in Berlin geben, der sich mit der Bedeutung von Grünflächen in Städten befassen und weitere Stra- tegien entwickeln soll. LLwww.die-gruene-stadt.de Peter Menke von der Stiftung DIE GRÜNE STADT zitierte Staatssekretär Dr. Robert Kloos vom BMEL sowie NRW-Umweltminister Johannes Remmel, die beide die Integrierte grüne Stadtentwicklung als Zukunftsthema bewerteten. Jetzt aktuell: Blumenwiesen Küpper Blumenzwiebeln & Saaten GmbH Hessenring 22, D-37269 Eschwege Tel. (05651) 8005-0, Fax (05651) 8005-55 www.kuepper-bulbs.de Anzeige Aktuell | 11 LandschaftBauen&Gestalten03/2015

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