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Landschaft Bauen und Gestalten 03|2015

Stadtklimatologie und Grün Diskussion mit Experten über Anpassungsmaßnahmen Klimakonferenzen, CO2-Einsparungen, regenerative Energien – der Klimawandel ist ein Dauerthema, das an Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Bürger neue Herausforderungen stellt. Unbezweifelt ist, dass es eine globale Erwärmung gibt und es verschiedenster Maßnahmen bedarf, die negativen Auswir- kungen des Klimawandels zu begrenzen. Wie Städte darauf reagieren sollten, darum ging es beim Kon- gress „Stadtklimatologie und Grün“, der am 28. Januar 2015 von der Messe Essen und der Stiftung DIE GRÜNE STADT auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen veranstaltet wurde. Wärmeinseln und Wassermanagement Die Menschen in Städten und Ballungszentren sind von steigenden Temperaturen, wie sie in Folge des Klimawandels erwartet werden, in besonderem Maße betroffen – darüber waren sich alle Vortragenden einig. „Dichte Bebauung und hohes Verkehrsaufkommen führen zu einer hohen Wärmeproduktion in den Innenstädten. Schon heute verursachen sie so genannte Innerstädtische Wärmeinseln“, erläuterte Dr. Barbara Köllner vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein- Westfalen (LANUV NRW). Die Leiterin der Koordinationsstelle Klimaschutz/Klimawandel hob hervor, dass „der Klimawandel diesen Effekt noch verschärft, da in Zukunft häufigere und län- gere Hitzeperioden zu erwarten sind – vor allem da sich die Luft in den Innenstädten nachts nicht ausreichend abkühlt.“ Bei sensib- len Personengruppen, wie älteren oder kranken Stadtbewohnern und auch kleinen Kindern, könne dies zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Köllner gab zu bedenken, dass dies schon heute auch aus sozialen Aspekten bei stadtplanerischen Prozessen berücksichtigt werden sollte. So könnten beispielsweise Pflege- und Altenheime in dichtbebauten Innenstadtbereichen aus klima- tologischer Sicht problematisch sein. Ein weiteres Problem sei der hohe Versiegelungsgrad. „Es gibt in Städten nur wenige Versicke- rungsflächen und Rückhalteräume für Regenwasser, was die Wahr- scheinlichkeit von Überflutungen bei starken Niederschlägen erhöht. Aktuelle Projektionen gehen zwar davon aus, dass die Sommer durch den Klimawandel trockener wer- Etwa 100 interessierte Zuhörer aus Kommunen, Städteplanung, Garten- und Land- schaftsbau und Baumschulwirtschaft nahmen an der Veranstaltung teil. Fotos: DGS Hans-Georg Dannert (Umweltamt der Stadt Frankfurt a.M.), Dr. Barbara Köllner (LANUV NRW), Astrid Mahnke (Regional­verband Ruhr) und Peter Menke (DIE GRÜNE STADT, v.l.). Anzeige 10 | Aktuell LandschaftBauen&Gestalten03/2015

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