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Landschaft Bauen und Gestalten 04/2014

positiven Eindruck von der Arbeit des Landschaftsgärtners bekommen sollen. Seinen persönlichen positiven Eindruck vom GaLaBau in NRW brachte Horst Becker, Parlamenta- rischer Staatssekretär im Umwelt- ministerium, in der nachfolgenden Festrede zum Ausdruck. Nur in wenigen Branchen sei die Schnitt- menge zwischen Ökologie und Ökonomie so groß. Der Begriff des „gesunden Wachstums“ müsse hier immer aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden: Aus dem des Landschaftsgärtners als Garant für eine naturnahe Weiterentwicklung des Lebensumfeldes, und dem des Landschaftsgärtners als Unterneh- mer. Ohne ein gesundes Wachstum im ökonomischen Sinne kann eine Branche kaum das leisten, was in ökologischer und sozialer Hinsicht erstrebenswert und erreichbar sei. Die Visitenkarte der Stadt Was in Hinblick auf das attrak- tive Lebensumfeld erreicht worden ist, stand dann nach einer kurzen Pause auf dem Prüfstand. Bei der Podiumsdiskussion unter dem Titel „50 Jahre Grün für Menschen – Bedeutung des attraktiven Lebens- umfeldes“ beleuchtete BGL-Prä- sident August Forster gemeinsam mit Frank Sundermann (SPD- MdL), Holger Ellerbrock (FDP- MdL), Heiner Bruns (Sprecher NRW der Gartenamtsleiterkonfe- renz) und Dr. Karl-Heinz Kerstjens (Leiter des Gartenbauzentrums Essen) verschiedene Blickwinkel zum Thema. „Grün ist die Visitenkarte der Stadt“, stellte Holger Ellerbrock fest. Leider werde zu oft verges- sen, dass die Anlagen auch eine entsprechende Pflege benötigen. Eine „therapeutische Wirkung“ bescheinigte Dr. Karl-Heinz Kerst- jens den Grünanlagen. Und Frank Sundermann ist sicher: „Grün macht glücklicher und ist deshalb auch für soziale Brennpunkte besonders wichtig.“ Dass die Bedeutung eines grü- nen Umfeldes speziell im städti- schen Bereich groß ist, steht für August Forster außer Frage. „Wir müssen das Grün insbesondere in den Städten intensivieren“, so der BGL-Präsident. Der Garten- und Landschaftsbau könne hier viel leisten, brauche dazu aber klare und für alle Beteiligten gleiche Wettbewerbsbedingungen. Stechpalmen für die Opposition Die Gleichbehandlung, die das Kabarett „Bullemänner“ in der Pause zwischen den Podiumsdis- kussionen propagierten, dürfte da schon etwas leichter zu realisieren sein. Die beiden Akteure lieferten den trockensten Humor seit der Erfindung des Pulverlöschers und plädierten dafür, die einzelnen Fraktionen im Landtag durch bestimmte Pflanzen kenntlich zu machen: Die FDP etwa durch Vergissmeinnicht oder die gesamte Opposition durch Stechpalmen. Auch mit ihrem weiteren Pro- gramm hatten die Bullemänner die Lacher im Landtag ganz auf ihrer Seite. Zukunft grünes NRW Das zweite Podiumsgespräch, das von Moderatorin Steffi Neu direkt im Anschluss eingeläutet wurde, stand unter dem Thema „Zukunft grünes NRW – handeln statt reden“. VGL-Präsident Hans Christian Leonhards , Hendrik Wüst (CDU- MdL), Norwich Rüße (MdL der Grünen), Hans-Jörg Rohwedder (MdL der Piraten), Landschaftsar- chitekt Ernst Herbstreit und Alex- ander Rychter (Direktor im Verband der Wohnungs- und Immobilien- wirtschaft Rheinland-Westfalen e.V.) diskutierten über das, was in Sachen Grün künftig machbar sein kann. Dass auch hier viel Handlungsbedarf besteht, wurde schnell deutlich. „Es wurden viele Leuchttürme gebaut, aber in deren Schatten gibt es noch zu viel Qua- litätslosigkeit“, so Ernst Herbstreit. Während prestigeträchtige Projekte glänzen, lässt die Alltagsumge- bung noch viel zu wünschen übrig. Dabei ginge es nicht darum, alles neu zu bauen, sondern Vorhande- nes zu pflegen und nötigenfalls wiederherzurichten. Im Rahmen der Diskussion machte Hans Christian Leonhards vier Kernforderungen des Verban- des an die Politik deutlich: Die Schaffung einer eigenen Haus- haltsposition für Grünmaßnahmen im Stadtbauetat, eine erneute För- derung für Dachbegrünungsmaß- nahmen in NRW, die Verankerung von Schulgärten im Lehrplan von Grundschulen und die Weiterfüh- rung der Landesgartenschauen über das Jahr 2023 hinaus. „Dabei kann es nicht immer nur um Geld gehen. Wichtiger ist das Bewusstsein, wie wichtig das Grün für den Menschen ist.“ Ernst-Schröder Medaille Dass mitunter auch der Mensch wichtig für das Grün sein kann, wurde noch vor dem musikalisch- kulinarischen Ausklang des Jubi- läums im Foyer des Landtages deutlich: Im Plenarsaal zeichnete der VGL NRW Eckard Uhlenberg für seine besonderen Verdienste um den GaLaBau und hier ins- besondere um die Fortführung der Landesgartenschaun mit der Ernst-Schröder-Medaille aus. Die Medaille erinnert an den Krefelder Politiker, der von 1948 bis 1968 Präsident des Zentralverbandes Gartenbau war. Sie wurde seit 1975 insgesamt zwölfmal verliehen. „Eckhard Uhlenberg ist mit Leib und Seele Landwirt, Naturschützer und Parlamentarier“, so Armin Laschet, Vorsitzender der CDU- Landtagsfraktion, bei der Laudatio für seinen Parteikollegen. „Und er ist der erste Westfale, der diese Auszeichnung erhält.“ Der ehemalige Minister für Umwelt und Naturschutz, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz, Landtagspräsident und heutiger Vizepräsident des Landtages hat sich stets für eine nachhaltige Ent- wicklung der Umwelt eingesetzt. Armin Laschet: „Durch seine politische Arbeit hat Eckard Uhlen- berg bewiesen, dass Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sein müssen.“ Für seine Verdienste um den GaLaBau wurde Eckard Uhlenberg (links) von VGL-Präsident Hans Christian Leonhards mit der Ernst-Schröder-Medaille ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Armin Laschet (rechts), Vorsitzender CDU- Landtagsfraktion in NRW. Gut aufgestellt für die nächsten 50 Jahre: Das Präsidium und die Geschäftsfüh- rung des VGL NRW im Düsseldorfer Landtag. Die Mitgliederversammlung wählte Thomas Banzhaf (6. v.r.) zum neuen Vizepräsidenten. Arnd Meyers (Bildmitte) und Reinhard Schulze Tertilt (2. v.l.) wurden als Beisitzer bestätigt. Neues Präsi- diumsmitglied ist Benjamin Küsters (4. v. l.), den die Versammlung ebenfalls zum Beisitzer wählte. LandschaftBauen&Gestalten04/2014 GaLaBau intern | 33

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