16 | Thema des Monats Impressionen des vielfarbigen und preisgekrönten Staudenbands (BUGA 2021 in Erfurt) Schön gestaffel: Weiß im Vordergrund blüht Kalimeris incisa ‚Madiva’, dahinter Helenium ‚Sahin Early Flowerer’, Panicum virgatum, Heliopsis helianthoides‚ ‚Prairie Sunset’, Helianthus orgyalis Strahlendes Gelb grün und grasig eingefasst. Von vorn nach hinten: Rudbeckia missouriensis, Festuca Marie, Euphorbia palustris kuschelig eingerichtetes Reet- dachhaus oder eine Toskanavilla. „Eher Intellektuelle und Natur- liebende mögen oft Stauden. Die Protzigen, die repräsentieren wol- len, wünschen sich dagegen häufig große Rhododendren.“ Selbst kleine Gärten können durch geschickte Planung viel größer wirken, als sie eigentlich sind. Petra Pelz‘ früherer Garten in Magdeburg zwang die Gestalte- rin mit seinem schmalen Maß von 10 x 60 Metern dazu, in die Länge zu denken. Grundstücksgrenzen mit Stauden oder Gräsern bepflanzen hineingehen, um ihn sich zu erschließen.“ Aus dieser Erfahrung heraus rät sie dazu, Grundstücksgrenzen nicht zwingend mit Hecken, son- dern mit Stauden oder Gräsern zu bepflanzen, damit sie optisch mit der Umgebung verschmelzen: „Wenn man räumlich durchdacht modelliert, kann man Größe vortäuschen. Leute haben immer Angst davor, zu viel zu pflan- zen – aber tatsächlich wirkt ein Garten größer, wenn man nicht alles auf einmal entdecken kann. Dann muss man in den Garten Eine höher gelegene Terrasse, von der man alles überblickt, ist deswegen besonders bei klei- nen Gärten nicht unbedingt die beste Idee. „Man sollte neugierig machen. Wenn man weiter hinten ein Highlight setzt, das man von vorne nur teilweise sieht, lockt es einen hinein.“ Geschickt gesetzte Büsche, Stauden oder Gräser, auch in die Höhe rankende Pflan- zen, wirken als Sichtschutz und Raumteiler. Hingucker können eine Skulptur oder ein kleiner „Man sollte neugierig machen. Wenn man weiter hinten ein Highlight setzt, das man von vorne nur teilweise sieht, lockt es einen hinein.“ Die Garten-App Petra Pelz hatte ursprünglich nicht gedacht, dass ihre App zur Gartenplanung derart komplex werden würde. Ihre Ausgangsidee war, Men- schen bei der Auswahl von standortgerechten Gartenpflanzen zu helfen, ursprünglich mit klei- nen Fotokärtchen Doch dann wuchs das Projekt über sich hinaus und wurde zu einer vielseiti- gen, stetig wachsenden App. Die aktuelle Ver- sion richtet sich in erster Linie an Fachkundige, denen sie eine Hilfe bei der Beratung bietet. Aber auch Laien können damit arbeiten. Das Tool ist intuitiv zu bedienen und enthält ausführliche Informationen über Aussehen, Wachstum, Blü- tezeit, Standort, Farben, Bezugsquellen und vie- les mehr. Jede Pflanze ist in unterschiedlichen Vegetationsstadien abgebildet. Die App wird dauerhaft ergänzt. Allein für die Gehölze werden seit Mai 2022 über 16.000 Fotos eingepflegt. Umplanen per Drag and Drop: In der Garten-App gibt es dafür eine große Pflanzenauswahl. Neben den Pflanzenfotos gibt es auch Beispiel- bilder von fertigen Projekten, um die Wirkung in der Umgebung besser einschätzen zu können. Landschaft Bauen & Gestalten · 2/2023