26 | GaLaBau intern Klimarelevante Fußabdrücke Am 14. September 2021 startete der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. (VGL) gemeinsam mit der FutureCamp Climate GmbH das Pilotprojekt „Carbon Footprint“. Ehrgeiziges Ziel des Projekts war es, verschiedene betriebliche CO2-Fußabdrücke zu ermitteln, um Maßnahmen für eine aktive CO2-Reduzierung zu erarbeiten. F ünfzehn Mitgliedsbetriebe, das Überbetriebliche Ausbildungszentrum Heidelberg (ÜBA) sowie die Verbandsgeschäftsstelle in Leinfelden-Echterdingen stellten sich dieser Herausforderung in sechs Seminar- tagen an der DEULA in Kirchheim/Teck. Immer mehr Kundinnen und Kunden interessieren sich bei der Beauftragung von Außenanlagen für eine „klima- schonende Bauweise“. Die GaLaBau-Verbände in Bayern und Baden-Württemberg haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, ihre Mitgliedsbetriebe auf dem Weg zur Klimaneu- tralität aktiv zu unterstützen. Maresa Münsterer und 15 Mitgliedsbetriebe starteten das Pilotprojekt „Carbon Footprint“. Foto: VGL BaWü Michael Gollinger von der FutureCamp Climate GmbH aus München moderierten professionell durch die Seminartage und standen unterstützend zur Seite. Einer der ersten Schritte war die Ermittlung des betriebseigenen CO2- Fußabdrucks, um die eigenen Stellschrauben für eine bes- sere Klimabilanz zu erkennen. Emissionswerte und Tools, welche auf anerkannten wissenschaftlichen Methoden beruhen, halfen bei den Berechnungen. Status Quo So manches Ergebnis führte zu Erstaunen, wie beispiels- weise die beachtlichen Werte, die eine große Mitarbei- teranzahl allein durch die Fahrt zur Arbeitsstätte und zurück im Gesamtvolumen verursacht. Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema sowie vielfältige Diskussionen über die Möglichkeiten zu Verbesserungen prägten dabei die einzelnen Projekttage. „Überraschend war für uns, dass wir den betrieblichen CO2-Ausstoß im Moment nur mit zehn Prozent aktiv beein- flussen können“, erläutert Philipp Erhardt, VGL-Vorstand Markt und Wirtschaft. Sehr viele der im GaLaBau anfallen- den Emissionen liegen in den Lieferketten oder auch direkt bei den Herstellern, so die ernüchternde Bilanz. Im Garten- und Landschaftsbau fallen weder große Dienstreisen noch ein übermäßiger Papierverbrauch an. Schaltstellen sind beispielsweise der eigene Fuhrpark und auch hier wurde klar, dass das Elektro-Auto nur bei der richtigen Kilome- terauslastung und befüllt mit Ökostrom ein Dieselfahrzeug mit aktueller Abgasnorm bei der CO2-Bilanz schlägt. „Die E-Mobilität bei Baustellenfahrzeugen steckt ebenfalls noch in den Kinderschuhen“, ergänzt Christoph Walker, VGL- Vorstand Digitalisierung. Wer im ausschreibenden Gewerbe unterwegs ist, muss beispielsweise die aufgelisteten Produkte verwenden. Viel Spielraum in Richtung Klimaneutralität gibt es da meist nicht. Im Privatgartenbereich stehen den Betrieben durch eine entsprechende Beratung mehr Tore offen. Heimische Materialien oder Recyclingprodukte eröffnen andere Spielräume und dennoch liegt das große Paket auch hier bei den Prozessemissionen. „Somit durften wir erkennen, dass unser betrieblicher Stellhebel im Moment geringer als erwartet ist“, erklärt Erhardt. „Wir wissen nun wo wir stehen und werden die Weichen im Jahr 2022 entsprechend stellen. Wir brauchen unser gesamtes Hersteller- und Lieferanten-Netzwerk mit im Boot und jetzt gilt es möglichst viele Mitgliedsbetriebe und vor allem das gesamte GaLaBau-Netzwerk für dieses Thema zu begeistern und mitzunehmen“, so Walker. Was die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unter- nehmer klar erkannt haben, ist der wichtige „mind change“: Die Art zu denken und zu handeln benötigt einen Reset in Richtung Klimaneutralität und hier nehmen die Betriebe eine wichtige Vorreiterrolle ein, wenn es um dieses Bewusstsein bei den eigenen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, aber auch bei Kundinnen und Kunden geht. Impressum | Herausgeber: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. | Verantwortlich: Dr. Robert Kloos | Redaktion: Katrin Block (BGL) | Verlag: GaLaBau-Service GmbH | Anschrift für Herausgeber, Verlag und Redaktion: Haus der Landschaft, Alexander-von-Humboldt-Str. 4, 53604 Bad Honnef, Telefon 02224 77070, Fax 770777, E-Mail bgl@galabau.de, www.galabau.de | Anzeigen: signum[kom – Agentur für Kommunikation, Lessingstr. 25, 50825 Köln, www.landschaft-bauen-und-gestalten.de | Anzeigenleitung: Jörg Hengster, Telefon 0221 9255512, j.hengster@signum-kom.de | Anzeigenberatung: Anja Schweden, Telefon 0221 9255512, a.schweden@signum-kom.de; Anna Billig, Telefon 0221 9255515, a.billig@signum-kom.de | Druck: Strube Druck & Medien GmbH, Stimmerswiesen 3, 34587 Felsberg. Seit 1. November 2021 gilt die Anzeigen preisliste Nr. 42. Die Zeitschrift erscheint mo nat lich. Keine Haftung für unverlangte Sendungen aller Art. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Mei nung des Herausgebers wieder. ISSN 14327953 Landschaft Bauen & Gestalten · 02/2022