ist kein Problem. In Europa sind bisher nur einzelne Befallsgebiete in Italien und Deutschland bekannt. Verwechslungsmöglichkeiten schusbockkäfer ist durchgehend grünlich bis dunkel glänzend und trägt kein rotes Halsschild. Er befällt lebendes Weichlaubholz, vor allem Weiden. Der Asiatische Moschusbockkäfer kann als Meldepflichtiger Schädling: erwachsener Käfer mit dem Veränderlichen Scheibenbock (Phymatodes testaceus) verwechselt werden. Dieser heimische Käfer fliegt etwa zur Asiatischer Moschusbockkäfer gleichen Zeit aus, ist in der Regel nur 2 cm lang und seine Oberschenkel sind deutlich verdickt. Die Auftreten des Käfers in Europa Dieser Gehölzschädling ist eigentlich in der Mongolei, China, Vietnam, Nord- und Südkorea zuhause: Antennen des Veränderlichen Scheibenbocks (Abb. 2) werden nur so lang wie der Körper selbst. Doch leider sind einige Exemplare des Asiatischen Moschusbockkäfers seit Kurzem vereinzelt in Regionen Für unser Steinobst ist er ungefährlich, da die Larvenentwicklung ausschließlich in abgestorbenem Holz stattfindet. in Bayern aufgetaucht – und drohen dort, bei Gehölzen großen Schaden anzurichten. Ursprünglich kommt er in der Mongolei, China, Nord- und Südkorea sowie in Vietnam vor. 26 | GaLaBau intern Aussehen des Käfers Der erwachsene Käfer ist ohne Fühler etwa 2,5 bis 4 cm lang. Charakteristisch sind die Fühler, die mindestens 1,5 - 2mal so lang sind wie der Körper. Der Käfer ist glänzend schwarz, auffällig ist der leuchtend rote Halsschild (Abb. Titelseite). Wie sieht ein Moschusbockkäfer aus? Der Asiatische Moschusbockkäfer Lebenszyklus Der Käfer legt seine Eier in Rindenspalten meist am Stamm oder stärkeren Ästen ab. Die daraus schlüpfenden Larven (Abb. 1) fressen zunächst unter der Rinde (Minierfraß). Später nagen sie sich tief in den Holzkörper hinein, um sich dort zu verpuppen. Während der Entwicklungsdauer von ca. 2 - 3 Jahren wirft die Larve Bohrspäne aus. Nach der Verpuppung schlüpft der Käfer ab Mai durch ein Ausbohrloch von ca. 12 mm Durchmesser. Die massiven Gänge im Holz führen zu mechanischen Verletzungen der Gehölze und es entstehen Eintrittspforten für Pilze und Bakterien. Bei starkem Befall mit dem Asiatischen Moschusbockkäfer sterben die Bäume ab. Eine weitere Ausbreitung ist daher zu verhindern. Vorkommen Der Asiatische Moschusbockkäfer (Aromia bungii) ist ein in Asien heimischer Gehölzschädling. Ursprünglich kommt er in der Mongolei, China, Nord- und Südkorea sowie in Vietnam vor. Der glänzend schwarze Körper eines ausgewachsenen Käfers ist Aussehen des Käfers bis zu vier Zentimeter lang – ohne Der erwachsene Käfer ist ohne Fühler etwa 2,5 bis Fühler. Unterhalb des Kopfes fällt 4 cm lang. Charakteristisch sind die Fühler, die der leuchtend rote Halsschild auf. mindestens 1,5 - 2mal so lang sind wie der Körper. Übrigens sind gerade die langen Der Käfer ist glänzend schwarz, auffällig ist der Fühler charakteristisch für den Asi- leuchtend rote Halsschild (Abb. Titelseite). atischen Moschusbockkäfer: Denn sie sind mindestens eineinhalb bis zweimal so lang wie sein Körper. In die Rindenspalten von Stamm Warum gilt dieser Käfer als Schädling? Lebenszyklus Der Käfer legt seine Eier in Rindenspalten meist am Stamm oder stärkeren Ästen ab. Die daraus schlüpfenden Larven (Abb. 1) fressen zunächst unter der Rinde (Minierfraß). Später nagen sie sich tief in den Holzkörper hinein, um sich dort zu verpuppen. Während der Entwicklungsdauer von ca. 2 - 3 Jahren wirft die Larve Bohrspäne aus. Nach der Verpuppung schlüpft der Käfer ab Mai durch ein Ausbohrloch von ca. 12 mm Durchmesser. Die massiven Gänge im Holz führen zu mechanischen Verletzungen der Gehölze und es entstehen Eintrittspforten für Pilze und Bakterien. Bei starkem Befall mit dem Asiatischen Moschusbockkäfer sterben die Bäume ab. Eine weitere Ausbreitung ist daher zu verhindern. oder Ästen legt der Asiatische Moschusbockkäfer seine Larven. Dort schlüpfen sie und fressen erst unter der Rinde, später nagen sie sich tief in den Holzkörper hin- ein. Dann verpuppen sie sich, bis sie im Mai durch ein „Bohrloch“ schlüpfen. Durch das ständige, oft jahrelange „Bohren“ vieler Gänge ins Holze verletzt der Käfer die Abb. 1: Larve des Asiatischen Moschusbockkäfers Abb. 1: Larve des Asiatischen Moschusbockkäfers Unter die Rinde legt der Asiatische Moschusbockkäfer seine Larven. Von dort bohren sie sich durch das Gehölz und schädi- gen es, bis der Baum schließlich sogar abstirbt. Quelle: LfL Pflanze. An diesen Stellen wird sie anfällig für Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien. Je stärker ein Baum vom Schädling befallen ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er stirbt. Von Süd- bis Nordeuropa findet Woran erkenne ich, dass Pflanzen befallen sind? Klare Hinweise auf den Schädling finden sich bei näherem Betrach- ten an Stamm und starken Ästen, in Form von • ovalen Ausbohrlöchern (12 Milli- meter) mit Bohrgang, • Bohrspänen am Gehölz, an Ast, Stamm oder unter der Rinde, • auffällige, große, mehrere Zenti- meter lange Bohrtunnel im Holz, der Käfer gute Lebensbedingun- gen: Es gibt hier genug Nahrung • absterbende Äste • und „Gummifluss“ Sind Sie betroffen? Liegt der Standort der Gehölze, die Sie pflanzen bzw. schneiden (werden), in der Quarantänezone? Dringende Hinweise und Hilfen für Garten- und Landschaftsbau- betriebe in der Quarantänezone (Region Bayern) gibt es aktuell hier: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Pflanzenschutz, Mobil: 0174 7981593, E-Mail: aromia@LfL. bayern.de, Homepage: www.LfL. bayern.de/aromia Landschaft Bauen & Gestalten · 12/2020 Landschaft Bauen & Gestalten · 12/2020 GaLaBau intern | 27 Impressum | Herausgeber: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. | Verantwortlich: Dr. Robert Kloos | Redaktion: Katrin Block (BGL) | Verlag: GaLaBau-Service GmbH | Anschrift für Herausgeber, Verlag und Redaktion: Haus der Landschaft, Alexander- von-Humboldt-Str. 4, 53604 Bad Honnef, Telefon 02224 77070, Fax 770777, E-Mail bgl@galabau.de, www.galabau.de | Anzeigen: signum[kom – Agentur für Kommunikation, Lessingstr. 25, 50825 Köln, www.landschaft-bauen-und-gestalten.de | Anzeigenleitung: Jörg Hengster, Telefon 0221 9255512, j.hengster@signum- kom.de | Anzeigenberatung: Anja Schweden, Telefon 0221 9255512, a.schweden@signum- kom.de; Anna Billig, Telefon 0221 9255515, a.billig@signum-kom.de | Druck: Strube Druck & Medien GmbH, Stimmerswiesen 3, 34587 Felsberg. Seit 1. November 2020 gilt die Anzeigen- preisliste Nr. 41. Die Zeitschrift erscheint mo nat lich. Keine Haftung für unverlangte Sendungen aller Art. Namentlich gekenn- zeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Mei nung des Herausgebers wieder. ISSN 14327953 In Europa findet der Asiatische Moschusbockkäfer gute Bedingungen zur Entwicklung vor. Es gibt genügend Wirtspflanzen und das Klima (auch Frost) ist kein Problem. In Europa sind bisher nur einzelne Befallsgebiete in Italien und Deutschland bekannt. Verwechslungsmöglichkeiten Der Asiatische Moschusbockkäfer kann als erwachsener Käfer mit dem Veränderlichen Scheibenbock (Phymatodes testaceus) verwechselt werden. Dieser heimische Käfer fliegt etwa zur gleichen Zeit aus, ist in der Regel nur 2 cm lang und seine Oberschenkel sind deutlich verdickt. Die Antennen des Veränderlichen Scheibenbocks (Abb. 2) werden nur so lang wie der Körper selbst. Für unser Steinobst ist er ungefährlich, da die Larvenentwicklung ausschließlich in abgestorbenem Holz stattfindet. Abb. 2: Asiatischer Moschusbockkäfer (oben) und Veränderlicher Scheibenbock (unten) im Größenvergleich Achtung, Verwechslungsgefahr! Den Asiatischen Moschusbockkäfer erkennt man an einer Gesamtlänge von bis acht Zentimetern (mit Fühlern!) und dem charakteristischen, roten „Halsschild“ unterhalb des Kopfes. Damit ist er selten zu verwechseln mit dem Veränder- lichen Scheibenbock oder dem heimischen Moschusbockkäfer (der hierzulande Weich- laubholz befällt und verletzt). Quelle: LfL (Wirtspflanzen) und das Klima behagt ihm auch. Welche Pflanzen befällt der Schädling? Der Asiatische Moschusbock- käfer befällt vor allem Bäume der Gattung „Prunus“, also Kirsche, Pflaume, Zwetschge, Kriecherl, Aprikose, Pfirsich, Mirabelle, Blutpflaume, Zierkirsche und Traubenkirsche Was ist zu tun, wenn ich einen Käfer oder Hinweise auf den Schädling entdecke? Da der Käfer offiziell als „Qua- rantäneschädling“ eingestuft ist, sind Sie aktuell verpflichtet, jeden Fund umgehend an die zuständige Stelle zu melden. In Bayern ist dies die Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Dort weiß man auch, was zu tun ist, damit sich der Schädling nicht weiter verbreitet. Abb. 2: Asiatischer Moschusbockkäfer (oben) und Veränderlicher Scheibenbock (unten) im Größenvergleich Die grüne Branche trifft sich online: GaLaBau-Fachvortragsreihe in Hessen-Thüringen w Mehr als 60 Unternehmer folgten Abb. 3: Heimischer Moschusbockkäfer Verwechslungsgefahr besteht auch mit dem heimischen Moschusbockkäfer (Aromia moschata). Dieser ist genauso groß wie der Asiatische Moschusbockkäfer. Auch in der Körperform sind sich beide sehr ähnlich. Unterscheidungsmerkmal ist die Färbung (Abb. 3). Der heimische Mo- schusbockkäfer ist durchgehend grünlich bis dunkel glänzend und trägt kein rotes Halsschild. Er befällt lebendes Weichlaubholz, vor allem Weiden. am 27. Oktober 2020 dem ersten Online- Vortrag der digitalen GaLaBau-Vortragsreihe des Fachverbandes Hessen-Thüringen e. V. Der Vortrag von Prof. Dr. Andreas Thon, Institutsleiter Landschaftsbau und Vegetati- Die Befallsmerkmale am Baum sind mit dem onstechnik an der Hochschule Geisenheim Obstbaumrindenwickler (Enarmonia formosana) zu University, zu „Standort- und bedarfsge- verwechseln. Der häufige Nachtfalter ist heimisch, rechte Bewässerung – eine Antwort auf den seine Larven entwickeln sich unter der Rinde von Klimawandel“ gab den Auftakt. Obstbäumen. Seine Kotpellets ähneln den Bohr- spänen vom Asiatischen Moschusbockkäfer im Larvenstadium. Befallsmerkmale an Gehölzen Inhaltlich greift die Vortragsreihe die The- men Klimawandel, Bewässerung und Biodi- versität in der Stadt und im Privatgarten auf. Die Fachvorträge sprechen Auftraggeber und -nehmer im Garten- und Landschaftsbau an. Auch Architekten, Planer, Landschaftsgärtner und Fachpersonal aus Kommunen und Ver- waltung sind eingeladen, sich weiterzubil- den und Neuheiten im GaLaBau zu erfahren. Die Online-Vorträge sind kostenfrei. Mit dem Besuch können Mitglieder der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen sowie der Architektenkammer Thüringen Fortbildungs- punkte erwerben. www.galabau-ht.de/ galabau-foren-2020.aspx Stechpalme ist Baum des Jahres · Große Bohrgänge von mehreren Zentimetern deutlich erholt haben“, erklärt Stefan Meier, Präsident der Baum des Jahres Stiftung. Wirkt exotisch, ist aber Europäerin durch und durch: „Die Stechpalme ist ein Paradebeispiel für gelebten Artenschutz, dank dem sich die Bestände in den letzten hundert Jahren in Deutschland Typische Befallsmerkmale sind am Stamm sowie an starken Astpartien zu finden: · Längsovales Ausbohrloch (ca. 12 mm) mit anschließendem Bohrgang Bohrspäne in Astgabeln, am Stamm oder unter der Rinde verpresst Abb. 3: Heimischer Moschusbockkäfer · Länge im Holz und unter der Rinde absterbende Äste · · Gummifluss dramatischen Rückgang der Stech- palme reagierten: Zuvor erfreute sich die Art als Feiertagsdekoration so großer Beliebtheit, dass sie in ganzen Wagenladungen aus den Wäldern transportiert wurde. Seit etwa 100 Jahren hat wildwachsen- der Ilex als Weihnachtsdeko aus- gedient und steht in Deutschland unter besonderem Schutz. Die Bestände haben sich erholt. ministerin Julia Klöckner begrüßt die Wahl der A uch Schirmherrin Bundes- Die Befallsmerkmale am Baum sind mit dem Obstbaumrindenwickler (Enarmonia formosana) zu verwechseln. Der häufige Nachtfalter ist heimisch, seine Larven entwickeln sich unter der Rinde von Obstbäumen. Seine Kotpellets ähneln den Bohr- spänen vom Asiatischen Moschusbockkäfer im Larvenstadium. Befallsmerkmale an Gehölzen immergrünen Laubbaumart, als Baustein der heimischen Biodiver- sität: „Sie ist Bestandteil unseres Ziels, den Umbau unserer Wälder Typische Befallsmerkmale sind am Stamm sowie an starken Astpartien zu finden: zu klimaangepassten Mischwäl- dern weiter voranzubringen.“ Längsovales Ausbohrloch (ca. 12 mm) mit · Sie dankte der Baum des Jah- anschließendem Bohrgang res Stiftung – Dr. Silvius Wodarz Bohrspäne in Astgabeln, am Stamm oder unter Stiftung für ihr Engagement und der Rinde verpresst betonte: „Unsere Wälder sind im Klimastress. Umso wichtiger ist es, dass Wald und Bäume Fürsprecher haben, wie die Baum des Jahres Stiftung.“ Denn es waren Forst- leute, Naturschützer und Politik, die in den 1920er-Jahren auf den Länge im Holz und unter der Rinde absterbende Äste · Große Bohrgänge von mehreren Zentimetern · · Gummifluss Seit Urzeiten in Europa behei- matet, hat es Ilex aquifolia auf- grund klimatischer Veränderungen geschafft, sich neue Lebensräume in Skandinavien und Polen zu erschließen. Da sie häufig im Unterholz schattiger Laubwäl- der als Strauch wächst, ist ihre · Anzeige wirtschaftliche Nutzung weitge- hend unbedeutend. Als Teil der heimischen Flora bildet sie aber einen wertvollen Baustein der Bio- diversität unserer Wälder. „Als Große Koalition haben wir dafür gesorgt, dass 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, um den Wald klimastabil zu machen und naturnah zu bewirtschaften. Hierzu trägt auch der Baum des Jahres bei. Der sympathische Immergrün ist ein hervorragender Brutplatz und eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Bienen und Hummeln“, so Klöckner. www.baum-des-jahres.de Die Stechpalme – Baustein unserer heimi- schen Biodiversität im Wald. Foto: A. Roloff