gefahren zu bewahren – kein kind rechnet damit, dass es sich beim rutschen strangulieren könnte – diese gefahrenstellen müssen bei spielplatzgeräten ausgeschlossen oder beseitigt werden. das bedeu- tet aber, dass sich ein kind beim spielen auf dem spielplatz auch einmal verletzten kann. unfallfol- gen, wie sie auch im freizeit- oder schulsport eintreten können, sind durchaus möglich und dazu zäh- len unter anderem auch arm- und beinbrüche sowie gehirnerschütte- rungen, die durch stoßdämpfende böden zwar abgemildert, aber nicht vollständig ausgeschlossen die häufig ein hohes gefahrenpo- tential beinhalten. so ist eine nicht „richtig“ gespannte seilbahn langweilig, ebenso ein klettergerüst mit defekten oder fehlenden spros- sen, beide bieten nicht nur keinen spielwert sondern enthalten sogar noch andere gefahren. diese bei- spiele, die für eine fehlende oder vernachlässigte kontrolle und wartung eines spielplatzes stehen, verdeutlichen den zusammenhang, der zwischen spielwert und sach- gemäßer wartung und kontrolle besteht. sind die spielplatzgeräte schlecht gewartet, bleiben die nur wenn spielplatzgeräte gut gewartet werden, behalten sie ihren spielwert und werden von den kindern angenommen. foto: hally gally fachthema | 21 fachtagung zur kindersicherheit auf spielplätzen die „2. fachtagung zur kinder- sicherheit auf spielplätzen“, die im oktober in münchen stattfand, widmete sich der anspruchsvollen aufgabe, der sich die betreiber von spielplätzen stellen müssen: zum einen ihrer verkehrssiche- rungspflicht nachzukommen, indem sie die kinder vor unvor- hersehbaren risiken auf spiel- plätzen bewahren und sich selbst damit vor etwaigen schaden- ersatzansprüchen. gleichzeitig sollen spielplätze vielfältige mög- lichkeiten bieten, um nicht zu ver- waisen. „ohne nervenkitzel fehlt der spielanreiz. spielplätze sollen attraktiv und abwechslungsreich gestaltet sein und eine vielzahl an unterschiedlichen beschäf- tigungsangeboten bereitstellen und das für jede fähigkeit – auch für die ganz kleinen oder für men- schen mit beeinträchtigungen. dabei sollen sie für jeden dort sicher nutzbar sein“, beschreibt peter schraml, geschäftsführer von massstab mensch und veran- stalter der fachtagung, den spa- gat zwischen sicherheitsanspruch und abenteuer. an zwei tagen teilten experten unterschiedlichster fachbereiche ihr wissen und ihre erfahrungen mit den rund 150 teilnehmern. ingo naschold, profi-skater und planer von skateanlagen, erläu- terte, wie wichtig es ist, skatean- lagen individuell zu gestalten, sie in das urbane umfeld zu integrie- ren und dabei die möglichkeiten sozialer interaktionen im fokus zu behalten. franz danner, tüv süd, warnte vor einer „übersicherung“. er zeigte, dass die europäische norm ein guter standard ist. wird sie jedoch als alleiniges gestal- tungskriterium herangezogen, besteht die gefahr, dass die kind- liche entwicklung aufgrund von falsch verstandener sicherheit eingeschränkt wird. diesen tenor bekräftigten auch die anderen referenten. so stellte der obmann des normen- ausschusses spielplatzgeräte, andreas strupp, die neuerungen in der din en 1176 vor. die bedeut- samkeit von spielplatzgeräten für die kindliche entwicklung, ver- deutlichte sonderschulkonrektor klaus-peter brüning. dirk schell- horn zeigte auf, wie kinder die gebaute umwelt nutzen und sich zu eigen machen und was dies für die planung bedeutet. diesen aspekt veranschaulichte sebastian fauck durch seine vorstellung von unterschiedlichsten wasserspiel- plätzen. die beiträge von julian richter „stoßdämpfende böden auf spielplätzen – was, weshalb, warum und wie viel?“ als auch der beitrag des obmanns für sicher- heit des bsfh, friedrich blume, stellten deutlich heraus, auf was es bei spielplätzen wirklich ankommt, und wo die häufigsten fehler bei inspektion und wartung liegen. werden können. geht man nun mit dem ansinnen an die konstruktion und wartung von spielplatzgerä- ten, alle gefahrenstellen zu besei- tigen, steigt das verletzungsrisiko für die kinder, da sich kinder dann das spielangebot an anderer stelle suchen, die teilweise weitaus grö- ßere gefahren beinhalten zusammenhang spielwert – spielrisiko ein durchdachter spielplatz bietet kindern spaß und freude am spielen, er lässt kalkulierbare risiken zu und fördert dadurch die erweiterung des erfahrungsschat- zes, ohne ernste gefahr für leib und leben (bundesarbeitsgemein- schaft „mehr sicherheit für kinder, kinderunfälle, spielplatz“). die größte gefahr hingegen auf einem spielplatz sind gelangweilte oder unterforderte kinder, sie suchen sich neue „herausforderungen“, landschaft bauen & gestalten · 01/2018 kinder fern und beschädigungen und vandalismus sind die folgen. der beste beweis für einen hohen spielwert ist eine starke frequen- tierung des spielplatzes und sei- nes spielangebotes. auf die richtige ausbildung kommt es an um nun bei planung, betrieb, anzeigen kontrolle und wartung den richti- gen maßstab anzulegen, zumut- bare risiken zuzulassen und kin- der in ihrem bewegungsdrang zu unterstützen, kommt es wesentlich auf eine fundierte ausbildung an. nur so kann sichergestellt werden, dass die für die inspektion und wartung verantwortlichen mit maß und ziel an ihre aufgabe gehen und so viel sicherheit wie nötig (und nicht wie möglich!) gewähr- leisten, ohne alle risiken und damit spielanreize zu beseitigen. www.massstabmensch.de gala - architekt ( m / w ) in kooperation gesucht! wir suchen ab sofort für unser naturbaustoffelager in wiesbaden ein / e architekt / in in kooperation zur erweiterung unseres dienstleistungsangebotes. • bürofl äche ist vorhanden • nutzung von synergien / beratung von kunden vor ort • gerne mit eigenem kundenstamm wir freuen uns auf ihr interesse. menz naturbaustoffe gmbh mainzer straße 155 | 65187 wiesbaden-biebrich +49 (611) 734168-0 | info@menz-gmbh.de | www.menz-gmbh.de