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Landschaft Bauen und Gestalten 06|2015

12 | Aktuell LandschaftBauen&Gestalten06/2015 Bund stellt mehr als 300 Millionen Euro bereit Natürliche Bauweisen für Hochwasserschutz nutzen Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) begrüßt die aktuelle Entscheidung der Bundesregie- rung, vermehrt in den präventi- ven Hochwasserschutz zu inves- tieren. So stellt der Bund in den nächsten Jahren mehr als 300 Millionen Euro für den natürli- chen und technischen Hochwas- serschutz zur Verfügung. „Damit setzt die Bundesregie- rung ein zentrales Anliegen des BGL um, der angesichts der Hoch- wasserkatastrophen der letzten Jahre eine stärkere Förderung des präventiven Hochwasserschutzes mit einer stärkeren Berücksichti- gung von großflächigen Vegetati- onsprogrammen und ingenieurbio- logischen Baumaßnahmen gefor- dert hat“, erklärte BGL-Präsident August Forster. Aus Sicht des BGL wird die Bedeutung des präventiven und besonders des natürlichen Hoch- wasserschutzes aufgrund des Kli- mawandels weiter zunehmen. „Die Schaffung von Vegetationsräumen zur Wasserrückhaltung ist ein wichtiges Element des natürlichen Hochwasserschutzes. Versicke- rungsflächen mit Pflanzen können hier einen wichtigen Beitrag leisten“, so Forster. Zum vorbeu- genden Hochwasserschutz gehören auch der natürliche Rückbau von begradigten und kanalisierten Gewässern durch die naturnahe Anlage von Uferlinien und deren Sicherung durch ingenieurbiologi- sche Maßnahmen. Dabei spielt die Pflanze als Baumaterial oder die Rückverlegung von Deichen eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich zielen die Maß- nahmen des natürlichen Hochwas- serschutzes darauf ab, versiegelte Fläche zu minimieren, um bereits das Auftreten von Regenabflüssen von Oberflächen zu vermeiden bzw. zu verringern. Dies lässt sich auch mit vielen kleinen und dezentralen Maßnahmen erreichen. Dazu zählen die Planung und Aus- führung von Dachbegrünungen, die Vermeidung von Flächenver- siegelungen durch die Anlage von Grünflächen und die Entsiegelung asphaltierter und betonierter Flä- chen durch Einsatz wasserdurch- lässiger Flächenbeläge. „Diese dezentralen Maßnahmen haben sich in der Praxis bewährt, weil sie im Vergleich zu technischen Hochwasserschutzanlagen mit einem weitaus geringeren Inves- titionsaufwand realisiert werden können und in der Summe zu einer spürbaren Reduzierung des Oberflächenabflusses führen. Die GaLaBau-Branche mit ihrem spe- ziellen Wissen und Know-how, kann hier einen wichtigen Beitrag leisten“, fügt Forster an. Zum vorbeugenden Hochwasserschutz gehört unter anderem die Anlage naturnaher Uferlinien und deren Sicherung durch ingenieurbiologische Maßnahmen. Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter mit Oberbürgermeis- ter Klaus Eberhardt vor einer Entente- Florale-Flagge im Rheinfelder Rathaus. Schwarzelühr-Sutter: Grüne Stadtentwicklung kommt den Menschen und der Umwelt zugute Parlamentarische Staatssekretärin besucht Modellstadt Rheinfelden Die Parlamentarische Staatsse- kretärin im Bundesumweltminis- terium, Rita Schwarzelühr-Sutter, hat das Engagement der Stadt Rheinfelden in Baden und ihrer gleichnamigen Schwesterstadt im Aargau (Schweiz) für eine grüne Stadtentwicklung als beispielhaft und zukunftsweisend gewürdigt. Bei einem Besuch in Rheinfelden auf deutscher Seite informierte sich Schwarzelühr-Sutter über die grenzüberschreitende Entwick- lung von Grünflächen. Anlass des Besuchs ist die Teilnahme der bei- den Schwesterstädte am europäi- schen Wettbewerb „Entente Florale Europe 2015“. Die beiden Städte treten gegen neun weitere Städte und Gemeinden aus Europa an. Schwarzelühr-Sutter: „Urbanes Grün leistet einen entscheidenden Beitrag für eine nachhaltige Stadt- entwicklung. Ein grünes Umfeld in den Städten bedeutet Wohn- und Lebensqualität, fördert Bewegung und Erholung und schafft Gestal- tungsräume für Begegnung und gesellschaftliche Teilhabe. Rhein- felden zeigt auf beispielhafte Art und Weise, wie eine gemeinsame, grenzübergreifende ‚grüne‘ Stadt- entwicklung funktionieren kann – wie sie der Umwelt und den Bürge- rinnen und Bürgern zugutekommt.“ Gemeinsames Anliegen der beiden Städte ist es, das „Rhein- Band“, die Kernstädte, aber auch die umgebende Natur zu einer erlebbaren Einheit werden zu lassen. Durch die grenzüberschrei- tende Grünentwicklung werden öffentlich zugängliche Grün- und Freiräume beiderseits des Rheins aufgewertet und die Kernstädte mit der umgebenden Landschaft vernetzt. Wichtige Bausteine wurden bereits umgesetzt. Dazu gehört der Rekultivierungsbereich „Metzgergrube“, der als naturnahe öffentliche Grünfläche mit breiter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger realisiert wurde. Das Bundesumwelt- und Baumi- nisterium hat das Thema „Grün in der Stadt“ zu einem Schwerpunkt seiner Stadtentwicklungspolitik gemacht. Unter seiner Federfüh- rung wird ein ressortübergreifendes Grünbuch „Grün in der Stadt – Für eine lebenswerte Zukunft“ erarbei- tet. Damit soll eine breite Debatte über die Bedeutung urbanen Grüns eingeleitet werden. Ansätze wie in Rheinfelden tragen entscheidend zu einer erfolgreichen Umsetzung einer nachhaltigen und bürgernahen Stadt- und Grünentwicklung bei.

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