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Landschaft Bauen und Gestalten 06/2014

Anzeige 6 | Aktuell LandschaftBauen&Gestalten06/2014 BGL-Präsident wirbt bei Kommunen für stärkere Berücksichtigung der grünen Technologien Das Dach der Stadt der Zukunft ist Grün Viele städtebauliche Maßnahmen der letzten Jahrzehnte haben zu einem erhöhten Versiegelungsgrad geführt und damit den Anteil an „grüner Infrastruktur“ in den Städten empfindlich reduziert. „Leider bleiben die wenigen noch freien Flächen aus Mangel an kreativen Ideen und Lösungen ungenutzt. Dabei gibt es schon heute die Dachbegrünung, die aufgrund der fortgeschrittenen Verdichtung der Städte oft die einzige Option ist, versiegelten Flächen ein Stück Natur zurückzugeben. Gleichzeitig tragen diese ‚grünen Bauweisen‘ erheblich zur Verbesserung des Stadtklimas und der Lebensqualität bei“, wirbt August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) bei den Kommunen für eine stärkere Berücksichtigung der grünen Technologien in der Stadtentwicklung. Dass Dach- und Fassadenbegrü- nung mehr als nur ein Trend ist, zeigen die Metropolen Südostasi- ens, wo die grünen Technologien fester Bestandteil der Stadtplanung und -entwicklung sind und gezielt eingesetzt werden. Aber auch in Deutschland lohnt sich die Anlage von Dach- und Fassadengrün. Die KfW-Bank hat jetzt zum Beispiel die Förderung der Dachbegrünung in ihr Förderprogramm „Energie­ effizient Sanieren“ aufgenommen. Überdies fördern einige Städte und Kommunen die Dach- und Fassadenbegrünung durch ver- schiedene Subventionsmodelle. So müssen zum Beispiel die Besitzer von begrünten Dächern in vielen Regionen deutlich weniger Nieder- schlagswassergebühren bezahlen. Der Grund: Als „grüne“ Technolo- gien leisten begrünte Dächer- und Fassaden einen wirksamen Beitrag zum Regenwassermanagement in Siedlungsräumen. Sie kompen- sieren die Flächenversiegelung, reinigen das Regenwasser, spei- chern bzw. verdunsten ganz oder teilweise die Niederschläge und entlasten dadurch die Kanalisation. Grüne Bauweisen leisten aber nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Regenwassermanage- ment, sie sorgen auch für ein ange- nehmeres Stadtklima. Qualitätsvoll gestaltete Vegetationsflächen steigern die Attraktivität einer Stadt, verbessern die Biodiversität, reduzieren die Luftverschmutzung und mildern den Hitzeeffekt. „Außerdem sind Menschen, die in einem grünen Umfeld leben, weniger anfällig für Stressbelas- tungen und gleichzeitig offener für soziale Kontakte, was zusätzlich zur besseren Gesundheit beiträgt“, so Forster. Multifunktionale grüne Dächer Neben dem ökologischen und ökonomischen Nutzen schafft Stadtgrün auch einen sozia- len Mehrwert. Angesichts des beschränkten Raumes in den Städ- ten wird die Nutzung von naturna- hem Wohnraum immer wichtiger – kreative Lösungen sind hier gefragter denn je. Für Bauherrn und Planer bieten grüne Dächer vielfältige Möglichkeiten. Beson- ders multifunktional genutzte Dächer werden in Zukunft das Stadtbild moderner Metropolen prägen. So können privat genutzte Dächer mit Pflanzbeeten, Hecken- elementen, Rasenflächen, Teichan- lagen und ebenerdigen Gärten als zusätzlicher naturnaher Wohnraum genutzt werden. Ein Beispiel hier- für ist unter anderem das „urban farming“. Aber auch für gewerb- liche oder öffentliche Gebäude wie zum Beispiel von Industrieun- ternehmen, Krankenhäusern und Pflege- und Wohnheimen können grüne Dächer als Kommunikati- onsplattformen und zusätzliche Begegnungsstätten dienen. Hier kommt der Gestaltung von begeh- baren Wegen und Terrassenflächen mit barrierefreien Übergängen eine besondere Bedeutung zu. Überdies wird der Bedarf nach Einrichtungen für Spiel, Sport und Spaß in Zukunft weiter wachsen. Grüne Dächer können bei Berück- sichtigung der Anforderungen und Statik als Freizeitanlagen mitten in der Stadt genutzt werden. Beson- ders eignen sich grüne Außenanla- gen auf Dächern von Kindertages- stätten, die aufgrund des Platzman- gels immer öfter in die Planung mit einbezogen werden. „Die Themen Lebensqualität und multifunktionale städtische Infrastruktur in der Stadt werden in Zukunft immer wichtiger. Grün kann hier eine entscheidende Rolle spielen und wichtige Funktionen übernehmen. Aus diesem Grund ist die Förderung grüner Bauwei- sen und Freiflächen in Städten und Kommunen ein wesentliches Anliegen der Charta Zukunft Stadt und Grün, die der BGL zusammen mit über 20 weiteren Unterzeichnern aus Wirtschaft, Institution und Verbänden initiiert hat“, sagt Forster. „Es gilt intelli- gente Anreize zu schaffen, um die verstärkte Nutzung der Ressource Stadtgrün zielgerichtet zu unter- stützen. Denn die heutige Gesell- schaft will zunehmend beides: In einer vitalen Stadt leben und gleichzeitig von viel Grün umge- ben sein“, ist August Forster von der „grünen“ Stadt als Modell der Zukunft überzeugt. Ein intensiv begrüntes Dach in der Stadt: Selbst Bäume finden hier einen Platz in luftiger Höhe. Rankhilfen (l.) geben außerdem Gerüstkletterpflanzen Halt und sorgen dafür, dass sich das Grün an der Fassade fortsetzt.

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