20 | Aus- und Weiterbildung Pflanzenkunde und Motivationstraining Mehr Pflanzenkunde im Betrieb, Motivation und Potenziale entfalten und die Macht der Ziele – das waren die Themen der beiden WDA-Seminare, die der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig- Holstein e.V. (FGL S.-H.) Anfang des Jahres für die Ausbilder der Betriebe durchführte. Z um zweiten Mal konnte der Fachverband den vielfach ausgezeichneten Speaker und Per- sönlichkeitstrainer Gereon Jörn als Referenten gewinnen. Das Pflanzenkunde-Seminar leitete Dirk Kühlke, langjähriger Ausbilder und selbstständiger Weiterbildungsexperte im Garten- und Landschafts- bau. Mit den Inhalten traf der FGL S.-H. bei den Land- schaftsgärtnern ins Schwarze: Beide Seminare im Bildungszentrum Tannenfelde waren nach kurzer Zeit ausgebucht. Pflanzenkenntnisse auffrischen und Hemmschwellen abbauen. Im WDA-Seminar „Mehr Pflanzenkunde im Betrieb“ tauchten die Teilnehmer tief in die Praxis ein. Foto: Willers/FGL S.-H. „20 Anmeldungen für das Pflanzenkunde-Seminar und 26 Anmeldungen für das Motivations-Coaching mit Gereon Jörn – dass unsere WDA-Seminare nach so kurzer Zeit komplett ausgebucht waren, ist eine Premiere“, sagt Adonis Andresen, Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beim FGL S.-H. Ein zweitätiges WDA-Seminar mit dem Titelthema „Mehr Pflanzenkunde im Betrieb“ anzubieten, sei ein Expe- riment gewesen: „Es ist ja kein Geheimnis, dass die Pflanzenkunde bei vielen Landschaftsgärtnern immer mehr ins Hintertreffen gerät. Wir wollten mit dem WDA-Seminar den Impuls setzen, diesen Bereich in den Betrieben wieder verstärkt zu fokussieren“, so Andresen weiter. Beim Seminar am 24. und 25. Januar hatte der Verband mit Dirk Kühlke einen Experten mit einem nahezu enzyklopädischen Wissen über Pflanzen an seiner Seite. „Er hat die Teilnehmer motiviert, sich wieder an das wichtige Thema Pflanze heranzutrauen, konnte Hemmschwellen abbauen und eine Vielzahl praktischer Empfehlungen für den Arbeitsalltag geben“, sagte Lisa Willers, die als Zuständige für den Bereich Überbetriebliche Ausbildung für den FGL S.-H. vor Ort war. Die Botschaft des Referenten war eindeu- tig: „Das Wissen um die Pflanze und ihre fachgerechte Verwendung ist in landschaftsgärtnerischen Fachbe- trieben der Faktor, der sie von verwandten Branchen abhebt. Deshalb sind Pflanzenkenntnisse ausschlag- gebend für die Kundengewinnung und die Kundenbin- dung“, so Kühlke. Während seines WDA-Seminars frischte er daher Pflanzkenntnisse am lebenden Objekt auf. Rund 35 heimische Gehölze und Stauden hatte der Experte mit nach Tannenfelde gebracht, die er gemeinsam mit den Teilnehmern analysierte. Dabei gab Kühlke zahlreiche Tipps, die das Erkennen und Bestimmen von Pflanzen im Arbeitsalltag erleichtern. Darunter Fachliteratur, Lernkarten, Nachschlagewerke und Apps. „Im Prinzip kann man sich auf jeder Baustelle permanent wei- terbilden und Pflanzenkunde trainieren. Man muss nur die Motivation haben, dies auch zu tun“, so das abschließende Plädoyer des Referenten. „Führungskraft sein bedeutet, mit Menschen zu arbeiten und nicht im Unternehmen.“ Um die Motivation von Mitarbeitern und darum, aus funktionierenden Arbeitnehmern begeisterte Arbeit- nehmer zu machen, ging es im WDA-Seminar „Motiva- tion und Potenziale entfalten und die Macht der Ziele“ am 21. und 22. Februar. Der erfolgreiche Speaker und Trainer Gereon Jörn leitete bereits zum zweiten Mal ein Seminar für den FGL S.-H. „Es gibt drei Stellschrauben, an denen man bei seinen Mitarbeitern drehen kann: Das Verhalten, die Einstellung und die Fähigkeit. Zu 99 Prozent arbeiten Führungskräfte und Ausbilder am Verhalten. Dieses ist aber nur ein Resultat aus dem, was jemand kann und dem, was jemand will. Also aus den Fähigkeiten und der Einstellung“, so der Persön- lichkeitstrainer. Um motivierte, begeisterte Mitarbeiter zu bekommen, müssten Ausbilder und Vorgesetzte deshalb die Einstellung verändern. „Viele Menschen wissen einfach nicht, was der Sinn ihrer Arbeit ist, also, warum sie etwas tun. Deshalb funktionieren sie, weil sie Geld verdienen müssen. Und nicht, weil sie für Landschaft Bauen & Gestalten · 04/2020