14 | Aus- und Weiterbildung „Lesen“ von Leistungsverzeich- nissen waren weitere Inhalte. „Unsere Idee ist es nun, unseren engagierten Teilnehmern eine Online-Plattform zur Wissensfesti- gung und zum weiteren Austausch anzubieten“, so Selcho. „Das wird mir auf jeden Fall im Alltag weiterhelfen.“ Helen Knuth Vegetationsflächenpflege Gelernte Baumschuler, Zierpflan- zengärtner, aber auch ein Forst- wirt, ein Fachagrarwirt Baumpflege und mehrere GaLaBauer trafen sich im Kurs Vegetationsflächenpflege. Was mit Böden und Bewertung der Standorte begann, endete mit Inhalten zu Kommunikation und Teamfähigkeit. Dazwischen waren die Besonderheiten beim Siedlungsgrün, das Freiflächen- management, Pflegepläne, Pflege- handbücher, aber auch der sichere Umgang mit Maschinen Programm. Wiesenmahd und Landschafts- pflege, Rasen, Rosen, Stauden, Schnitte, Düngung, Pflanzenschutz und auch die Möglichkeiten zur Wildkrautbeseitigung sowie die digitale Zeiterfassung waren wei- tere Themen. Vorhandenes Wissen konnte aufgefrischt, vertieft und erweitert werden. Auch hier stand das Verständnis für die Zusammen- hänge betrieblicher Abläufe immer wieder im Mittelpunkt, denn nur allzu häufig sind die Mitarbeiter auf der Baustelle entscheidend, ob ein Projekt für das Unternehmen aus betriebswirtschaftlicher Sicht gut läuft. Der Pilotkurs dauerte zwei Wochen und es stellte sich bereits während der Durchführung heraus, dass für die Übertragung der Lerninhalte in die Praxis „Ich konnte viel zum Thema Kommunikation mit Kollegen und Baubeteiligten lernen.“ Alexander Zöller zukünftig an der LVG Heidelberg mehr Zeit eingeplant werden wird. Referent, Autor und Landschafts- architekt David Zimmerling war positiv überrascht vom intensiven Erfahrungsaustausch der Teilneh- mer, der sogar in den Pausen wei- terging. „Hierin sehe ich eine gute Basis für eine virtuelle Plattform, auf welcher ein weiterer wertvoller Wissenstransfer zwischen den Teil- nehmern stattfinden kann. Jeder Pflegende greift automatisch in die ursprünglich geplante Gestalt der Pflanzung ein, weshalb es sehr wichtig ist, das Ziel des Planers zu erfassen“, so Zimmerling, der insgesamt vier Unterrichtstage übernommen hatte. Teilnehmerstimmen Helen Knuth von der Firma Peter Wallenwein aus Gaiberg arbeitet häufig in der Rolle der Vorarbeite- rin bei Privatkunden und Kommu- nen. „Ich fand die Erläuterungen zu den verschiedenen Menschentypen und die damit verbundenen unter- schiedlichen Arten der Kommuni- kation sehr hilfreich. Wie spreche ich mit meinem Chef, den Mitarbei- tern und den Kunden. Das wird mir auf jeden Fall im Alltag weiterhel- fen“, so Knuth, die begeistert war vom Wissen der Dozenten. Zsuzsanna Somodi hat Land- schaftsarchitektur in Ungarn stu- diert und leitet bei der Böttinger Garten und Landschaftsbau GmbH in Dossenheim eine Pflegekolonne mit bis zu drei Mitarbeitern: „Für mich war das Thema Sicherheit von der Berufsgenossenschaft sehr interessant und ebenso der Part Kommunikation.“ Ralf Kremser arbeitet als „Revier- leiter“ im botanischen Garten in Frankfurt und unterweist ein Team von drei und sieben Mitarbeiter: „Gärtnerische Tätigkeiten werden bei uns kaum dokumentiert, wes- halb ich nun ein Pflegehandbuch entwickeln möchte. Zudem habe ich das Gefühl, dass ich in diesem Kurs sehr viele Wissenslücken, insbesondere auch beim Thema Preisbewusstsein, füllen konnte“, freut sich Kremser, der hofft, dass das bestehende Netzwerk über den Kurs hinaus erhalten bleibt. „Ich baue im Moment die Pflege- abteilung im Betrieb Kretz in Dil- lenburg mit auf und für mich war diese Qualifizierung eine super Vorbereitung für meinen weiteren Berufsweg“, so Alexander Münch, der sein Studium mit dem Bachelor in Naturschutz und Landschafts- planung an der Hochschule Anhalt abschloss. „Die Bereiche Kalku- lation, Pflegemanagement, aber auch das Konfliktmanagement fand ich besonders interessant“, freut sich Münch über sein neu erworbe- nes Wissen. „Mir hat der Kurs Baustellen- leitung sehr geholfen, die Zusam- menhänge zwischen Büro und Baustellenabläufe zu verstehen. Ich habe jetzt das Gefühl, den Betrieb viel besser unterstützen zu können“, so Jacob Rauch von „Für mich war das Thema Sicherheit von der Berufsgenossenschaft sehr interessant.“ Zsuzsanna Somodi der Firma Pia Präger aus Lindau. „Ich konnte viel zum Thema Kommunikation mit Kollegen und Baubeteiligten lernen sowie mein Fachwissen hinsichtlich aktueller Normen und Richtlinien erweitern. Die Lösungsfindung bei Konfliktsi- tuationen empfinde ich ebenfalls als sehr wertvolles Wissen und der Austausch mit den anderen Teilnehmern war einfach klasse“, beschreibt Alexander Zöller von Zöller Garten- und Landschaftsbau in Großheubach im Interview. Unternehmerischer Blickwinkel Paul Saum, Vorsitzender des BGL-Ausschusses Berufsbildung und Mitglied im Arbeitskreis Landschaft Bauen & Gestalten · 07/2019