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Landschaft Bauen und Gestalten 06|2015

Aktuell | 9 LandschaftBauen&Gestalten06/2015 Drei Fragen an… Florian Pronold, Parlamentarischer Staatsekretär (BMUB) 1. Herr Pronold, die Urbanisie- rung schreitet auch in Deutsch- land immer weiter voran: Welche Herausforderungen sehen Sie und wie sieht für Sie die Stadt der Zukunft aus? Pronold: Die Stadt der Zukunft wird vielfältig sein, bunt, lebendig, sozial, nachhaltig. Singles und Paare, mit Kindern oder kinderlos, Menschen jeden Alters aus den verschiedensten Herkunftsländern leben in einer barrierearmen Stadt mit vielen gut zu erreichenden Parks und grünen Plätzen fried- lich zusammen. Der Verkehr ist leiser und umweltfreundlicher. Weniger Menschen besitzen ein eigenes Auto, stattdessen nutzen sie selbstverständlich CarSharing, das Fahrrad oder öffentliche Ver- kehrsmittel. Wohnungen sind für alle Einkommensgruppen bezahl- bar. Es wird viel weniger Energie benötigt als heute, um Gebäude zu heizen oder zu kühlen. Wir wollen dafür sorgen, dass diese Vision Realität wird, auch wenn dies eine große Herausforderung für uns alle darstellt. Die Städte an den Klimawandel anzupassen, sie barriereärmer zu gestalten, Zuwanderer zu integ- rieren, bezahlbare Wohnungen zu schaffen, an diesen Aufgaben arbeitet das Bau- und Umweltmi- nisterium schon jetzt – und wir unterstützen die nachhaltige Ent- wicklung der Städte mit den Pro- grammen des Städtebaus jährlich mit 700 Millionen Euro. 2. Welche Funktionen können hier Parkanlagen und Grünflä- chen einnehmen? Pronold: Grünflächen und Park- anlagen sind gleichermaßen wich- tig für die persönliche Lebens- qualität und den Klimaschutz. Sie sind Orte der Begegnung, der Erholung und Integration. Sie spielen eine wichtige Rolle, um den gesellschaftlichen Zusammen- halt zu stärken. Sie fördern die Gesundheit, weil sie dazu einla- den, sich zu bewegen und Sport zu treiben. Gleichzeitig schützen sie vor Gesundheitsrisiken, da sie die Luft reinhalten und bei Hitze kühlend wirken. Unsere Städte müssen auf den fortschreitenden Klimawandel mit immer häufiger auftretenden Extremwetterereig- nissen vorbereitet sein. Und nicht zuletzt bieten Parks und Grünflä- chen Lebensraum für Fauna und Flora und gewähren den Menschen die Möglichkeit zu täglicher Naturerfahrung. 3. Das BMUB führt das Bundes- programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ fort. Brauchen wir in Deutschland ein ähnliches grünes Prestigeprojekt wie die Highline in New York? Pronold: Die Highline in New York ist in jedem Fall ein beein- druckendes Beispiel dafür, wie industrielle Flächen in ein grünes Naherholungsgebiet umgestaltet werden können. Solche innovati- ven Projekte versprechen wir uns auch von unserem neuen Bundes- programm: Städte und Gemeinden sind aufgerufen, herausragende Vorhaben zu benennen, die für die Entwicklung unserer Städte und Gemeinden beispielgebend und zukunftsweisend sind. Dabei sind ausgefallene Projekte sehr willkommen, die – wie die New Yorker Highline – beispielsweise typische Parkelemente mit konser- vierten Teilen früherer Infrastruk- turanlagen verbinden. Wir fördern aber mit diesem Bundesprogramm nicht nur „Grün in der Stadt“, sondern auch Denkmalschutz-Vorhaben, beispielsweise das UNESCO- Weltkulturerbe, oder energetische Maßnahmen und altersgerechten Umbau im Quartier. Die überraschend große Reso- nanz auf das im vergangenen Jahr erstmals aufgelegte Programm hat gezeigt, dass es in vielen Städten und Gemeinden ein großes Poten- zial an herausragenden Maßnah- men des Städtebaus gibt. Florian Pronold ist Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministe- rin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Foto: Bundesregierung/Sandra Steins Anzeige

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