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Landschaft Bauen und Gestalten 11-2014

8 | Aktuell LandschaftBauen&Gestalten11/2014 BGL und bdla im Gespräch mit Staatssekretär Gunther Adler Nachhaltigkeit soll bei Novellierung des Vergaberechts stärker berücksichtigt werden Für die vielfältigen Funktionen des Freiraums in der Stadt zu wer- ben, war ein gemeinsames Anliegen der Verbandsvertreter von BGL und bdla im Gespräch mit Staatssekretär Gunther Adler im Bundes- ministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) am 29. August 2014 in Berlin. Dass die Charta Zukunft Stadt und Grün Gunther Adler bereits gut bekannt war, war beste Voraussetzung für das Gespräch, an dem August Forster und Dr. Hermann Kurth vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) sowie Stephan Lenzen und Ingeborg Paland für den Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) und Prof. Hagen Eyink (BMUB, Fachbegleitung) teilnahmen. Die Verbände begrüßten die Initiative des Ministeriums für ein ressortübergreifendes Grünbuch „Grün in der Stadt“. Staatssekretär Gunther Adler informierte über den Stand der Arbeit und lud die Verbände zur Mitwirkung ein. Die Präsentation des Grünbuchs wird am 10./11. Juni 2015 im Rahmen des Bundeskongresses „Grün in der Stadt“ in der Akademie der Künste, Berlin, stattfinden. Mit dieser Schwerpunktsetzung greift das Ministerium ein Thema auf, das auch in der Bevölkerung hohe Priorität hat. BGL-Präsident August Forster zitierte eine aktu- elle Forsa-Umfrage, die deutlich macht, dass nahezu 90 Prozent der Befragten in den Städten sich mehr Grün wünschen. Wohl wissend, dass die finanzielle Situ- ation in den meisten Kommunen schwierig ist, hat der BGL eine Studie für innovative Strategien zur Finanzierung öffentlichen Grüns in Auftrag gegeben. „Intelli- gente Konzepte für eine integrierte nachhaltige Stadtentwicklung sind angesichts der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen das Gebot der Stunde. Die Studie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, zukunftsfeste Lösungen durch lebendiges Grün in Städten und Gemeinden zu entwickeln und den finanziellen Handlungs- spielraum für öffentliches Grün zu vergrößern“, erklärte Forster, der die Ergebnisse an Staatssekretär Adler übergab. Wunsch nach sinnlichen Erfahrungen mit der Natur Daran anknüpfend hinterfragte Staatssekretär Gunther Adler die Erfahrungen der Verbände mit den Projekten des Urban Garde- nings. bdla-Vizepräsident Stephan Lenzen sieht in Zeiten einer zunehmenden Visualisierung der Wirklichkeit darin den Wunsch nach sinnlichen Erfahrungen mit der Natur und den gemein- schaftlichen Versuch, Städte zu lebensfreundlicheren Orten umzu- gestalten. „Darin liegen Chancen, insbesondere bei temporären Bra- chen. Selten haben die vielfältigen Initiativen aber die Kraft für eine konsequente Stadtentwicklung, die Kontinuität braucht“, so sein Fazit. August Forster begrüßte das Engagement insbesondere unter sozialen Gesichtspunkten; sieht darin aber auch einen Beleg für die beklagten Pflegedefizite bei Parks und Gärten. Die Verbände begrüßten wei- terhin das neue Bundesprogramm zur Förderung von Investitionen in Nationale Projekte des Städtebaus. In dem angedachten unabhängigen Expertengremium zur Auswahl der Projekte regt der BGL die Beteili- gung einer Landschaftsarchitektin/ eines Landschaftsarchitekten an. Städte­bauförderprogramme auf den Prüfstand stellen Stephan Lenzen begrüßt den inhaltlichen und strukturellen Ansatz des Programms, da aus seiner Sicht die bisherigen Städte­ bauförderprogramme auf dem Prüfstand zu stellen sind. So seien die Lebenszykluskosten von Pro- jekten ein wichtiger Indikator für ein wirtschaftliches und nachhalti- ges Bauen. Auch im Rahmen von Vergabeverfahren sollte es einen Anreiz für Kommunen geben, die Entscheidungen nicht nur von den kurzfristigen Investitionskosten, die zumeist nur 30 Prozent eines Projekts ausmachen, abhängig zu machen. Gespräche fortsetzen Staatssekretär Adler äußerte sich zuversichtlich, dass sich diese Betrachtungsweise mittelfristig durchsetzen wird und Fragen der Nachhaltigkeit im Rahmen der aktuellen Novellierung des Verga- berechts Berücksichtigung finden werden. Mit einem Dank an die Gesprächsteilnehmer lud Staatsse- kretär Adler die Verbandsvertreter zur Fortsetzung des Gesprächs ein. BGL-Präsident August Forster stellte Staatssekretär Gunther Adler (BMUB) die neue Studie „Innovative Finanzierungsmodelle für öffentliches Grün“ vor und betonte die Notwendigkeit, den finanziellen Handlungsspielraum für Investitionen in öffentliches Grün zu vergrößern. V.l.: Prof. Hagen Eyink, Dr. Hermann Kurth, August Forster, Gunther Adler, Stephan Lenzen und Ingeborg Paland. Staatsekretär Gunther Adler interes- sierte sich sehr für die in der Charta Zukunft Stadt und Grün aufgezeigten Lösungsansätze von lebendigem Grün in der Stadtentwicklung. Stephan Lenzen vom Bund Deutscher Landschaftsarchitekten mahnte an, dass eine konsequente Stadtentwick- lung Kontinuität brauche.

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