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Landschaft Bauen und Gestalten 06/2014

LandschaftBauen&Gestalten06/2014 20 | GaLaBau intern „Praxisseminar“ in NRW eröffnete neue Sichtweisen Kundenwünsche erkennen, innovativ und dennoch regelkonform umsetzen
 

Die Wünsche der Kunden werden bei der Gestaltung von Außenanlagen und Verkehrsflächen immer individueller. Eine Entwicklung, die der Kreativität im Garten- und Landschaftsbau durchaus entgegen kommt. Zumal die neue ZTV-Wegebau zu mehr Rechtssicherheit bei der kundenspezifischen Planung und Ausführung von gering belasteten Wegeflächen beiträgt. Dies wurde bei der gemeinsamen Veran- staltung „Praxisseminar“ des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten Landesgruppe NW und des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus NRW im UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen deutlich. Mehr als 80 Landschaftsarchitekten und Vertreter des GaLaBaus nahmen daran teil.
 Zwar werden die Leistungen der Landschaftsgärtner immer mehr nachgefragt, dennoch gilt: „Der Kunde zahlt nur für den Nutzen“, wie Lothar Johanning von lj mar- keting zum Thema „Der Kunde – ein fremdes Wesen aus einer anderen Welt?“ betonte. Und auf dem Markt gebe es unterm Strich heutzutage mehr Angebot als Nachfrage. Die Folge sei ein Wett- bewerb bei Leistungsversprechen und Preisen. Hier sei Johanning zufolge auf Dauer erfolgreicher, wer geplant vorgeht: „Marketing ist Markt machen.“ Meist hake es dabei allerdings bei der Umset- zung. So beispielsweise in der Ausrichtung auf eine Zielgruppe, der Kundenansprache oder der Ablauf-Organisation.
 Öffentliche oder gewerbliche Auftraggeber wollten die Sicher- heit haben, ohne Probleme, frist- gerecht und im geplanten Budget etwas fertig gestellt zu bekommen. Privatkunden wollten einfach ihren Traum­garten. „Ist der private Kunde im Ergebnis zufrieden, wird er sich meist keinen anderen Partner suchen.“ Um ihn zufriedenzustellen und als Auftragnehmer selbst zufrie- den zu werden, sei es wichtig, das „Bild im Kopf des Kunden“ möglichst konkret zu gestalten. Sinnvoll sei es, drei Angebotsalter- nativen zu erstellen und „den Kun- den an Termine zu binden“ – also mit der Angebotszustellung eine Frist für die Gültigkeit der Offerte zu setzen oder einen Präsentations­ termin vorzuschlagen. Wichtig: „Den Kunden nicht mit seinem Garten alleine lassen.“ Auch später nicht – daher die Pflege gleich mit anbieten. Denn letztlich gilt: „Die Summe aller Mehrwerte ist der Preis, den der Kunde zu zahlen bereit ist.“ Wobei neben sach- lichen auch emotionale Mehrwerte zählen.
 Asphalt – kreatives Baumaterial Dass sich selbst mit einem ver- meintlichen Allerweltsbaumaterial wie Asphalt Mehrwerte darstellen lassen, verdeutlichte Dr. Stefan Ludwig von der Firma Eurovia im Vortrag „Asphalt – ein kreatives Baumaterial“. Im Fokus standen die unterschiedlichen Gestaltungs- möglichkeiten mit Deckschichten. So müssen Asphaltflächen nicht grau sein. Mittels Farben und Tex- turen lassen sich die gebundenen Gesteinsmischungen für haltbare, innerhalb von 24 Stunden nutzbare und dennoch dekorative Flächen- befestigungen im Innen- und Außenbereich nutzen. Realisierbar ist eine große Palette an Farben durch die Wahl der Bindemittel. Nachteil: Farbige Asphaltmisch­ ungen erfordern einen höheren Aufwand in den Mischwerken und empfehlen sich daher eher für große Flächen. Zudem ist farbiger Asphalt schwieriger auszubes- sern. 
Für kleine Flächen sind laut Dr. Ludwig Farbgebungen mittels Abstreuen mit farbigen Baustoffen oder Schlämmen mit Emulsionen eine gute Alternative. Wie er erläu- terte, ist es generell ratsam, immer erst Probeflächen herzustellen, um beim Farbton keine Überra- schungen zu erleben. Denn beim Erkaltung oder Trocknen kommt es meistens zu Farbabweichungen. Aber auch ohne besondere Farb- gebungen lasse sich Asphalt deko- rativer machen. Zum einen durch Prägen, wodurch sich beispiels- weise eine Pflasteroptik erzielen lässt. Zum anderen sorgen Strahlen oder Schleifen der Oberflächen für Struktur- oder Glanzeffekte.
Bei der Art der Flächenbefestigung gibt es inzwischen aber nicht nur vielfältige Möglichkeiten, sondern auch rechtliche Stolpersteine – insbesondere bei gebundenen und ungebundenen wie auch gemisch- ten Bauweisen. Denn die vorhan- denen technischen Regelwerke zielen vordergründig auf den öffentlichen Straßenbau ab. Meilenstein ZTV-Wegebau Wie Heinz Schomakers vom Bundesverband Garten-, Land- schafts- und Sportplatzbau zum Das „Bild im Kopf des Kunden“ mög- lichst konkret zu gestalten, empfahl Lothar Johanning. Laut Dr. Stefan Ludwig ist Asphalt durchaus ein Baumaterial, dass kreativ eingesetzt werden kann. Heinz Schomakers: Durch die ZTV- Wegebau gibt es mehr Möglichkeiten, fehlerfrei zu bauen.
 Dr. Ing. Mathias Kaiser: Beim Über- flutungsschutz reicht eine Rinne vor der Türschwelle heute nicht mehr aus.

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