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Landschaft Bauen und Gestalten 06/2014

www.hako.com Hako GmbH · 23840 Bad Oldesloe Kommunaltechnik@hako.com HH KK Multifunktionalität ohne Kompromisse 140386-140090_HAKO_AZ_1-8_KT_LB&G6.indd 1 29.04.14 13:18 Anzeige Parlamentarische Staatssekretär seinen Standpunkt deutlich. Urbanes Grün gegen die Folgen des Klimawandels August Forster, Präsident des BGL, wies auf die Charta „Zukunft Stadt und Grün“ hin. Die Charta stelle das hohe Lösungs- potenzial von urbanem Grün in den wichtigsten Handlungsfeldern einer zukunftsorientierten Stadt- entwicklung heraus – von der Gesundheitsförderung über die Sicherung sozialer Funktionen bis zum Erhalt der Artenvielfalt. „Wenn Lösungen für die nach- haltige Stadt der Zukunft gefragt sind, denkt man heute noch viel zu selten an natürliches Grün in Form von Bäumen und Pflan- zen“, kritisierte Forster. „Dabei ist eine grüne Stadt mehr als eine Ansammlung von Solarpaneelen auf den Dächern.“ Der Klimawan- del sei insbesondere in unseren Städten bereits massiv spürbar. Um die Folgen von Extremwettersitu- ationen wie Hitze oder Starkregen abzumildern, werde urbanes Grün weithin unterschätzt“, so Forster. Der BGL und die anderen Charta- Unterzeichner wollen Politik und Öffentlichkeit deshalb verstärkt für den vielfältigen Nutzen von urba- nem Grün sensibilisieren. Aus weichen Argumenten harte Standortfaktoren machen Professor Alexander Rudolphi, Präsident der Deutschen Gesell- schaft für Nachhaltiges Bauen, nahm das Argument des BGL- Präsidenten auf und forderte, das Augenmerk auf die Messbarkeit und Effizienz von Stadtentwick- lungsmaßnahmen zu richten. „Nachhaltigkeit bedeutet Ganz- heitlichkeit, Zyklusorientierung und Bilanzbewertung“, erklärte Rudolphi. „Wie wirkt sich eine Maßnahme auf das Klima, die Umwelt und die Lebensqualität aus? Diese Fragen werden von den Städten und Kommunen weder hinreichend gestellt noch konkret beantwortet, einfach weil es an Bewertungsgrundlagen fehlt.“ So werde Grün schnell zum „Wohl- fühlargument“ und könne gegen die harten Fakten der Technologie nicht bestehen. Hanno Rauterberg schloss sich dieser Argumenta- tion an: „Effizienz ist essentiell. Gerade Kommunen, denen nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, brauchen klare Bewertungs- und Entscheidungs- kriterien, um die Weichen für mehr Nachhaltigkeit richtig zu stellen.“ Dann könnten aus weichen schnell harte und belegbare Argumente für einen Standort werden. Experten-Know-how für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung Florian Pronold betonte in die- sem Zusammenhang erneut die aus seiner Sicht wichtige Rolle der Bürger in der Stadt- und Quar- tiersentwicklung sowie für die Akzeptanz zu treffender Entschei- dungen: „Es gibt viele Wünsche gegenüber der Politik und oft zu wenig Geld, um sie zu erfüllen.“ Daher sei Kooperation der Schlüs- sel zum Erfolg: „Ohne privates und gesellschaftliches Engagement gibt es keinen Fortschritt“, sagte Pronold. Hanno Rauterberg ver- wies in diesem Zusammenhang auf positive Impulse „von unten“, zum Beispiel durch Urban Farming- und Urban Gardening-Initiativen: „Detroit ist durch das Engagement von Bürgergruppen zu einer ‚Green City‘ geworden – und das, obwohl die Stadt pleite ist.“ Auch August Forster zeigte sich offen für das Engagement interessierter Bürger für mehr Grün in den Städten und Kommunen. Der BGL-Präsident verwies jedoch auf die Notwen- digkeit von fachlichem Know-how in der Planung und Betreuung von Straßengrün und Grünflächen. Nur so könne man den großen Herausforderungen des Klima- wandels in den Städten wirksam begegnen – eine Position, die in der anschließenden Fragerunde auch im Plenum Zustimmung fand. Damit urbanes Grün seine positive Wirkung entfalten könne, so eine Stimme aus dem Publikum, soll- ten zudem nicht einfach nur neue Grünflächen geplant und angelegt werden – vielmehr gelte es, ver- stärkt auf die Pflege und damit die Qualitätssicherung des vorhan- denen Grüns zu achten und dafür auch finanzielle und personelle Mittel zu Verfügung zu stellen. August Forster wies auf das hohe Lösungspotenzial von urbanem Grün für eine nachhaltige Stadtentwicklung hin. BGL-Präsident August Forster im Gespräch mit Florian Pronold, MdB und Par- lamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. LandschaftBauen&Gestalten06/2014 Thema des Monats | 15

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