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Landschaft, Bauen und Gestalten 03/2014

Anzeige LandschaftBauen&Gestalten03/2014 12 | Kommentar Kommentar von Egon Schnoor, Vorsitzender des BGL-Tarifausschusses Planungssicherheit und Optimismus sorgen für Aufbruchstimmung im GaLaBau Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin stolz auf meinen BGL- Tarifausschuss und sehr zufrieden mit dem GaLaBau-Tarifabschluss, den wir Ende letzten Jahres mit unserem Sozialpartner, der Indus- triegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt, erzielen konnten. Stolz bin ich deshalb, weil wir es auf Bundesebene erneut geschafft haben, einen tragfähigen Kom- promiss zu finden, der die sehr unterschiedlichen Interessenlagen in den verschiedenen Regionen Deutschlands im Arbeitgeberlager widerspiegelt und von dem alle Tarifexperten unserer zwöf Mit- gliedsverbände überzeugt sind. Zufrieden bin ich, weil dieser Tarifabschluss in seinen Inhal- ten Mut und Optimismus der Branche zum Ausdruck bringt. Die arbeitgeberseitigen internen Diskussionen waren geprägt von dem Bewusstsein, dass der demo- graphische Wandel auch in unserer Branche einen knallharten Wettbe- werb um jeden ausbildungsfähigen jungen Menschen erzwingt. Erst- malig konnten in unserer Branche hunderte von Ausbildungsplätzen über das gesamte Bundesgebiet nicht besetzt werden. Gerade in den neuen Bundesländern ist außerhalb des Speckgürtels um Berlin und anderer Großstädte das Bewusstsein ernüchternd, nicht sicher sein zu können, ausbil- dungsfähige junge Menschen zu finden und davon zu überzeugen, Landschaftsgärtner zu werden. Der Wegzug der Bevölkerung von Ost nach West hält unvermindert an und warum sollte sich ein junger Mann gegenläufig entscheiden? Vielleicht hilft es da, dass im Jahre 2016 der über 18-jährige Auszubildende im dritten Jahr seiner Ausbildung eine Ausbil- dungsvergütung von 1.000 Euro zu erwarten hat. Wir Tarifexperten sind jedenfalls davon überzeugt, dass sie im Wettbewerb um jeden einzelnen sowohl in der grünen Branche als auch im Verhältnis zum Handwerk und allen ande- ren Branchen ein sehr gutes (Hilfs-)Argument darstellt. Von der Kostenbelastung her ist uns natürlich allen klar, dass diese Ost-West-Angleichung bei den Ausbildungsvergütungen, die zum 1. Januar 2014 vollzogen ist, für Ausbildungsbetriebe in den neuen Bundesländern eine besondere Herausforderung darstellt. Umso mehr freut es mich, dass der Mut und die optimistische Einstellung in die Zukunft den Tarifausschuss getragen haben, mit diesem gewichtigen Teil des Tarifabschlusses eine weitere entscheidende Position bei den Tarifverhandlungen gegenüber der IG BAU durchzusetzen: PLANUNGSSICHERHEIT! Die Ordnungs-, Verteilungs- und Friedensfunktion eines bundes- weiten Flächentarifvertrages kommt dann besonders zum Ausdruck, wenn es gelingt, mit seinem Tarifpartner die opti- mistische Grundeinstellung zur Konjunkturprognose einer Bran- che mit langen Laufzeiten eines Tarifabschlusses unter Beweis zu stellen. Das gibt den Betrieben die Planungssicherheit, die jeder braucht, um wichtige und richtige Entscheidungen über Investitions- zeitpunkte zu treffen und ange- sichts voller Auftragsbücher und guter Konjunkturprognosen der regelmäßigen Umfragen am Markt seinen Mann/seine Frau zu stehen. Natürlich hat der Tarifabschluss, der einen Kompromiss darstellt, auch eine Belastungsseite, wenn ich bedenke, dass wir den Betrie- ben in den alten Bundesländern eine Belastung von 5,7 % über die gesamte Laufzeit der 27 Monate in Schritten zumuten und dies in den neuen Bundesländern mit jeweils weiteren Angleichungsschritten auf 0,5 % ebenfalls heftig ins „Kontor“ schlägt. Diese feststehenden Kostenbe- lastungen in unseren Mitglieds- betrieben führen aber auch zu motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die immer unser wichtigstes Kapital bleiben werden und auf die wir uns auch im Jahre 2013 verlassen konnten, angesichts des großen Produktivitätsausfalls in den ersten drei Monaten. Denn allenthalben wurde mir regelmä- ßig berichtet, dass zum Ende des dritten Quartals und zu Beginn des vierten Quartals es fast überall gelungen ist, diese Produktivitäts- nachteile durch das Wetter natür- lich nicht zuletzt durch unsere flexibilisierten Arbeitszeitsysteme und vor allem auch dank der Bereitschaft unserer Mitarbeiter aufzuholen. Insoweit sichert die Verteilungsfunktion eines bundes- weiten Tarifvertrages den Mitar- beitern einen Anteil am Gewinn, den hoffentlich alle der über 3.500 Mitgliedsbetriebe in unserer Bran- che am Markt erzielen konnten. Egon Schnoor, Vorsitzender des BGL-Tarifausschusses, kommentiert den Tarifabschluss im Garten- und Landschaftsbau.

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